Die feierliche Verabschiedung vom Amt beginnt mit einem Geburtstagsständchen für Ralf Berger. Erst der Kinderchor der Erich-Zeigner-Grundschule und dann die Thomaner singen. Die ca. 20 Knaben geben Thomanerkantor Hillers „Der Friede Gottes ist höher als alle Vernunft.“ zum Besten. Die Aula voll mit Referatsleitern, Lehrern, Elternvertretern und Prof. Fabian von der Stadtverwaltung Leipzig, sie alle lauschen andächtig.
Nicht-mehr-Bildungsagenturleiter Berger ist gerührt. ¨Wann bekomme man schon mal ein Thomaner-Privatkonzert zum Geburtstag geliefert.¨ Trotz des Dankes an die Mitarbeiter, erinnert er daran, was sein Job und der der Mitarbeiter in der Nonnenstraße ist. ¨Wann kommt jemand in unser Haus?¨, fragt er rhetorisch. Er denkt an den einen oder anderen Familienvater, der angestürmt kam, um sich über ungerechte Benotung seines Kindes beschweren wollte. ¨Er kommt zu uns und sucht erst einmal einen Parkplatz.¨ In der Aula ist kichern zu hören. ¨Dann kommt der Fahrstuhl in die vierte Etage. Da sitzt nämlich der Chef.¨ Das Lachen wird lauter. ¨Wenn er Glück hat,¨ führt er fort, ¨geht die Tür gleich auf und dann dauert es.¨ Hier muss er den Beifall abwarten, ehe er weiter sprechen kann.¨Wenn dann der gebügelte Vater den Fahrstuhl mit dem Schlipsträger da oben vergleicht, ist der Frust groß.¨ Doch dass gehöre zu Job“, betont er.
Das Zimmer ist leer geräumt, die Bilder von der Wand genommen. Er verspricht, das es noch gemalert wird, bevor sein Nachfolger einzieht. Herr Berger bedankt sich bei seinem Team und betont, das er ja nicht aus der Welt sei. Er bleibe mit Leipzig verbunden.
Staatssekretär Dr. Pfeil übergibt die Berufung an Herrn Jörg Heynoldt persönlich. Der Chemnitzer Bildungsagenturleiter übernimmt die Regionalstelle Leipzig. Deren Leiter Berger führte die seit 2007 mit Fachkompetenz und hoher Identifikation für Leipzig, würdigt ihn Dr. Pfeil und führt fort, er drückt alle Daumen und wünsche alles Gute. Die Amtsübergabe zur Leitung aller fünf regionalen Bildungsagenturen erfolge, morgen, Mittwoch den 1. Februar in Chemnitz durch die Bildungsministerin Frau Kurth.
Herr Heynoldt wird von Dr. Pfeil als kompetenter Fachmann beschrieben. Er komme in seine Heimat zurück, wo er als Lehrer und Schulleiter arbeitete.
Man habe einen facharrangierten Mitarbeiter gewonnen. Der Staatssekretär überbringt den ausdrücklicher Dank von der Minister in der für Schule schwierigen Zeiten. Kultus hofft es gelingt, dass das Schulgesetz in diesem Jahr vor den Ferien verabschiedet wird.
Das Maßrahmenpaket Seiteneinsteiger kann nur ein Teil der Lösung der Herausforderung sein. Ein Anspruch zur Lösung der gesamten Situation ist es nicht. Was kommt, lässt Dr. Pfeil offen.
Das hätte den Elternvertretern Petra Elias, Annette Baumeister und Pier Meier der Stadt Leipzig sehr interessiert. Sie sind stellvertretend für die KER-Vorsitzenden Nordsachsen und Leipzig Land gekommen, um Herrn Berger zu verabschieden. War er doch für 10 Jahre der erste Ansprechpartner der Vorsitzenden der Elternkreisräte in der Bildungsagentur Leipzigs. Klar, das auch sie heute ihren Dank überbringen wollen.
¨Die Schulaufsicht wird neu aufgestellt werden¨, wechselt Staatssekretär Pfeil das Thema. Wesentliche Aufgaben für das neue Amt Herrn Bergers werden noch geschrieben werden. Fest steht, dass die Aufgaben des Bildungsinstitues werden Aufgaben der lokalen Bildungseinrichtungen übernehmen. So kommt es zu einer Konzentration von Aufgaben aus Berufsschulen und Gymnasium. Letztendlich werde es eine Revision geben, welche Aufgaben lokal oder zentralisiert werden, bleibt zu bewerten. Von den fünf Regionalstellen werden wohl nur drei bleiben, ist später beim Sektempfang zu erfahren.
Die Gefühle des neue Bildungsagenturleiter Jörg Hynhold waren vor 10 Tagen noch gemixt, beginnt er seine Begrüßungsrede.
Er kehrt in die Stadt zurück, in der er studiert hat. Seine Fachkombination war Mathematik und Physik. Doch jetzt ist er angekommen.
Er habe drei Grundüberzeugungen. Die erste seien die Rahmenbedingungen, um eine gute Schule zu machen. ¨Das gelingt nur mit zwei Maximen¨, führt Herr Hynhold aus. ¨Unterricht der gut sein soll, muss erst mal stattfinden. Der Unterricht der stattfindet, muss dann auch gut sein.¨ Das nächste sei die gute Unterrichtsversorgung. Da
braucht es Fortbildung Weiterbildung und Augenmerk auf die Lehrerversorgung.
Er wünscht eine gute Zusammenarbeit mit seinem neuen Team.
Beitrag von Petra Elias
Beitrag von Petra Elias