Super-Gymnasium in Lindenau kommt: Rat bewilligt mehr als 30 Millionen Euro
Leipzig wächst und braucht mehr Platz für Schüler. Am Mittwoch hat der Stadtrat die Weichen für ein mehr als 30 Millionen Euro teures Gymnasium in Lindenau und zwei weitere Projekte gestellt.
Leipzig Artikel veröffentlicht: 08. März 2017 18:33 Uhr | Artikel aktualisiert: 08. März 2017 19:18 Uhr
Der Stadtrat treibt den Aus- und Neubau von Schulen weiter voran. Mehr als 30 Millionen Euro will die Stadt für den Umbau des Schulkomplexes Karl-Heine-Straße 22b ausgeben. An diesem Standort in Lindenau wird ein modernes, fünfzügiges Gymnasium entstehen – Leipzigs größtes.
Grünen-Co-Chefin Katharina Krefft reklamierte die Standort-Idee für ihre Fraktion. Diese habe das Gebäude vor fast genau fünf Jahren ins Spiel gebracht. Je länger sich auf dem ebenfalls avisierten Jahrtausendfeld nichts getan habe, desto wahrscheinlicher sei die Sanierung der Immobilie geworden. Michael Weickert drückte rundum Zustimmung seiner Fraktion für den Standort aus: „Das Gymnasium wird zu den modernsten und am schönsten gelegenen Schulen Leipzigs gehören“, sagte er.
Die Linksfraktion beantragte erfolgreich einen Aufschlag von bis zu 15.000 Euro auf das Millionenprojekt. Damit sollen in einem Beteiligungsverfahren Vorschläge für Kunst am Bau möglich sein. Die Kosten der Umsetzung sind aber noch offen.
Sozialdemokrat Matthias Weber sagte, dass die Einhaltung des Bau-Zeitplans bis 2020 unbedingt eingehalten werden müsse. Die Schule werde im Süden der Stadt sehnlich erwartet. „Wir freuen uns, dass es jetzt losgeht.“
Betrieb ab diesem Jahr
Zuletzt bildete die Erziehungswissenschaftliche Fakultät der Universität Leipzig in den miteinander verbundenen Gebäudeteilen künftige Lehrer aus. In einem der Häuser sind bis voraussichtlich Oktober 2017 noch Asylbewerber untergebracht. Danach wird der Komplex als Gymnasium mit fünf Parallelklassen pro Jahrgangsstufe ausgebaut. 1120 Schüler sollen auf dem künftigen Campus einmal von 90 Lehrern unterrichtet werden.
Das künftige Gymnasium nimmt bereits vom Sommer 2017 an den Unterrichtsbetrieb auf – mit drei fünften Klassen am Standort Uhlandstraße – und wird somit „von unten“ aufgebaut. Organisatorisch angegliedert wird es als Außenstelle dem Robert-Schumann-Gymnasium. Baubeginn für das Objekt Karl-Heine-Straße soll Anfang 2018 sein, vorbereitende Maßnahmen beginnen im Herbst 2017. Abgeschlossen sollen die Arbeiten nach jetziger Planung im September 2020 sein.
60. Schule wird erweitert
Rund 300.000 Euro sind für die Planung eines Erweiterungsbaus der 60. Schule in der Seumestraße nötig. Die Defizite seien schon seit Jahren sichtbar, sagte Michael Schmidt von der Grünen-Fraktion. An der 60. Schule gebe es aber zum Glück ein engagiertes Kollegium und eine Elternschaft, die sich kümmere. Die Schule brauche jetzt verbindliche Schritte für die Erweiterung, dazu eine Perspektive für den Bau der Turnhalle und die Sanierung des ausgelagerten Horts. Der Stadtrat folgte einem entsprechenden Antrag der Grünen.
Auch Ute Köhler-Siegel von der SPD bekräftigte: Die Schule stoße schon jetzt an die Kapazitätsgrenze für die dort wohnenden Kinder. Die Stadt müsse eine weitere Vorratsfläche für soziale Infrastruktur kaufen, die auch für den Bau einer weitern Grundschule geeignet sei. Ein entsprechender Antrag wurde mit beschlossen. In der Nachbarschaft der Schule gebe es ein verpachtetes, verwahrlostes Grundstück. „Schicken Sie das Liegenschaftsamt los und holen sie es zurück in die städtische Hand“, sagte Schmidt.
Die CDU-Fraktion setzte per Antrag barrierefreie Übergänge in mindestens einer Etage durch und forderte, dass der zu planende Anbau bei Bedarf um eine weitere Etage aufgestockt werden kann.“
Neue Oberschule geplant
Im Bereich Probstheida / Meusdorf soll in der Höltystraße eine zwei- bis dreizügige Oberschule entstehen. Kosten für die Planung: 450.000 Euro.
Evelyn ter Vehn