Die beste Bildung – auch für den Leipziger Osten?

fragte der Förderverein Schule und Hort am Rabet e. V. am 16.4. im Theater Ostpassage. Zu Gast waren die Kandidaten für den Stadtrat, die ob aus Stadtschülerrat, Jugendverbands -, Eltern – und Schulfördervereins – oder Stadtratsarbeit, dem Förderverein eines Kinderheimes oder aber im Bildungssystem arbeitende Familienmitglieder alle Einblick in die Thematik hatten: Tina Trompter (CDU), Tom Pannwitt (SPD), Dr. Tobias Peter (Grüne), Steffen Wehmann (Die Linke), Dr. Claus Diem (FDP), Susanne Reinhardt (Piraten) und Gert Pasemann (AfD)

Kurzfragerunde durch den Moderator, Statements der Beteiligten und Fragen der Besucher sorgten für schnell vergehende 2 Stunden.

Was braucht es nun für gute Bildung (nicht nur) im Osten?

1. Ein Konzept – Schule, Hort, GTA, Schulsozialarbeit- wenn es zu viele strukturbedingte Reibungsverluste gibt , gehen dringend benötigte Ressourcen, der Blick für’s große Ganze und die Zielrichtung verloren
2. Kontinuität – Bildung gerade in Brennpunkten braucht stabile Beziehungen, noch so gut gemeinte Projekte in Jahresscheiben lösen das Problem nicht, mühsam aufgebautes Vertrauen muss ständig neu erworben werden
3. Ressourcen – Betreuungsschlüssel, Lehrerstunden, Schulsozialarbeit, Schulbegleiter, Inklusionsassistenten – das Gießkannenprinzip ist nicht immer das Beste, gibt es wie im Osten besonders viele Problemlagen (Bsp 57% SGB II Bezug unter 15 in Volkmarsdorf) sollten Zuschläge möglich sein
4. Netzwerke – die Schulen allein schaffen es nicht, Vereine, Freier Träger, Bildungsanbieter, Uni, Verwaltung – alle werden gebraucht
5. Elternarbeit – bei weitem nicht alle Eltern sind erreichbar, doch jede einzelne Verbesserung im häuslichen Umfeld der Kinder zählt – jedes noch so gute Schulumfeld hat es schwer, wenn es zu Hause an Stabilität fehlt
6. Raum – Rückzugsräume, Platz zum Spielen, Bewegungsmöglichkeiten – Schulhofprojekte, Raumkonzepte und viel Kreativität sind von Nöten um in derwachsenden Stadt Freiräume zu bewahren
7. Mut – keine Angst, Problemlagen im Schulumfeld lösen sich nicht von heute auf morgen in Luft auf, einmal erkannte Bedarfe dürfen auch mal über eine Haushaltsgrenze hinaus bewilligt werden,

und natürlich aktive Fördervereine, die den Akteuren vor Ort Spielräume verschaffen, selbst aktiv zu werden.
Da kann übrigens jeder Mitglied werden, unabhängig vom Wohnort und der Tätigkeit, Stadtverwaltungsmitarbeiter, Politiker und Landesangestellte keiner muss außen vor bleiben – sei es als aktives oder passives Mitglied.

Heike Meichsner