Die AG Inklusion stellt sich vor

Die neugegründete AG Inklusion stellt sich vor – und benennt konkret Ihre wichtigsten Anliegen:

Integration:

Elternmitwirkungsmoderator:Innen (EMMs) können die Integration weitreichend unterstützen, wenn ein entscheidender Punkt im Angebot erweitert wird. 

  1. Mehrsprachigkeit!

Die Sprachbarriere stellt hier ein großes Hindernis dar, obwohl gerade hier die Seminare besonders wichtig sind.

Das deutsche Schulsystem muss integrativ erklärt werden, beispielsweise welche Schulformen es gibt, wann darüber entschieden wird usw. – da fehlen oft elementare Kenntnisse, diese Lücke kann mit Unterstützung geschlossen werden! 

Integration als gesellschaftliche Aufgabe

Das größte Problem für Kinder im Lockdown war es, dass die Aufgabenstellungen oft von den nicht deutsch sprechenden Eltern nicht verstanden wurden. Sowohl Lehrer:innen, wie auch Mitschüler:innen und deren Eltern können hier sensibilisiert werden, um unterstützend wirken zu können. 

Inklusion:

Wir fordern den Erhalt der Förderschulen ohne Wenn und Aber!

Die Regelschulen in der Stadt Leipzig können inklusiven Unterricht mehrheitlich nicht so leisten, wie es nötig wäre.

Zur Differenzierung: Was kann die Förderschule, was Grundschulen und Horte so nicht können?

1. Kleinere Klassen! 

In den Klassen sind je nach Förderschule 6 – 12 Kinder, bei den Lernförderkindern in der Sekundarstufe max. 18 Kinder, dieser Schlüssel ist in anderen Schularten so nicht zu finden. 

2. Ausgebildete Fachkräfte. 

In den Förderschulen arbeiten (weitgehend) Lehrer:innen mit sonderpädagogischer Ausbildung. In Regelschule haben die Lehrer oft keine Zusatzausbildung. Solange diese systematische Vernachlässigung grundsätzlicher Voraussetzungen nicht gegeben sind, ist an eine Gleichstellung nicht zu denken.

 3. Die Lehrpläne

Der Lehrplan für Förderschüler:innen greift an Regelschulen nicht, da sich dieser nicht an den unterschiedlichen Förderschwerpunkten orientiert.

4. Hort

Der Hort an Förderschulen findet meist in festen Gruppen und mit  weniger Kindern pro Erzieher statt, da die Betreuung tendenziell intensiver stattfinden muss. 

Was sollte sich bei der Inklusion tun?

KEINE Stundenkürzungen!

Im vergangenen Herbst trug man dem Lehrermangel durch eine Kürzung der Inklusionsstunden Rechnung (20 Minuten statt 30 Minuten). Das klingt nicht nach viel, macht bei 40 Schulwochen 9 komplette Unterrichtsstunden aus. Die wenigsten Schulen haben nur ein Inklusionskind. Es traf wieder die Schwächsten im Schulsystem! Das darf nicht noch einmal passieren, in den Regelschulbereichen traut man es sich (bislang) auch nicht.

Qualifikation der Lehrenden

Lehrer:innen ohne Erfahrung dürfen nicht mit der Erstellung von Förderplänen und Endberichten betraut werden!

Gerade im Grundschulbereich gibt es großen Nachholbedarf und auf Lehrerseite viel Unsicherheit. Mindestens ein Sonderpädagoge sollte pro Schule und als Ansprechpartner zur Verfügung stehen. 

Dokumentationspflicht über die Stundenverwendung

Die Schulen erhalten pro Inklusionskind Stundenzuweisungen. Die Verwendung dieser Stunden sollte öffentlich und transparent einsehbar sein, beispielsweise ob die Stunden der Vorbereitung dienten, oder zur direkten Arbeit mit den Schüler:innen genutzt wurden. Zu oft deckt man fehlendes Personal auch über diese Stunden ab bzw. lässt die Inklusionsarbeit am Kind zuerst weg.

Distance Learning

Sollte es zum Unterrichtsausfall kommen, sollten größtmögliche Anstrengungen unternommen werden, auch Kindern auf Distanz einen Kontakt zu ermöglichen.

Aufstockung der Förderschullehrer:innen

Den Regelschulen stehen bei Bedarf normalerweise Förderschullehrer:innen zur Seite. 

Die Förderschulen benötigen ihr Personal aber meist selbst im Haus, um den Unterricht entsprechend abzusichern. Dann entfällt nicht nur die Förderung in der Schule, sondern auch die zusätzliche Förderung durch erfahrende Pädagog:innen (pro Woche 20 Minuten).

Lernorte schaffen

Oft fehlen geeignete Lernorte für die Einzelarbeit!

Auch das inklusive Kind sollte vollwertig lernen können, sich nicht als Belastung empfinden müssen.

Arbeitszeiten für den Mehrbedarf regeln

Strittig sind die Arbeitszeiten für alle möglichen Anträge und Berichte. Die Fristen und die Freiräume für solche Arbeiten passen nicht zusammen. Da muss dringend eine Zusammenführung erfolgen.

 

Die AG Inklusion freut sich über Ihre Mitwirkung und Unterstützung! Gemeinsam können wir die Grundlage für gute inklusive Stukturen schaffen, wir Betroffenen verschaffen uns Gehör!