Der KreisElternRat Leipzig (KER) positioniert sich klar gegen den neu geplanten Schulbezirk SW1 bestehend aus Erich-Zeigner-, Fanny-Hensel-Schule, Schule am Auwald, 46. Schule und Schule Gießerstraße.
Leipzig kämpft seit Jahren gegen zunehmende Probleme mit Elterntaxis und daraus entstehenden Problemen und Gefahrensituationen vor Schulen und auf Schulwegen. Wir als KER setzen uns ein für den Grundsatz „kurze Beine kurze Wege“. Wir wollen das unsere Grundschulkinder zu Fuß oder mit dem Fahrrad in die Schule kommen, selbstständig Ihren Schulweg meistern und in den höheren Klassen der Grundschule auch allein nach Hause gehen können.
Der von der Stadt Leipzig geplante Schulbezirk mit potenziellen Schulwegen von mehr als 3km Länge ist für uns der falsche Weg. Solche Strecken sind für Kinder in der Grundschule kaum selbstständig zu bewerkstelligen. In Konsequenz werden sie von Eltern mit Autos gebracht. Die Stadt muss dann wieder aufwändige Maßnahmen für sicher Schulwege im Nachgang treffen. Frust, Wut und Ärger an jedem Morgen vor den Schulen sind vorprogrammiert. Darüber hinaus bedeuten lange Schulwege, die nur mit Eltern bzw. mit Familienunterstützung zu meistern sind, einmal mehr zusätzliche, und teils erhebliche zeitliche Mehrbelastungen. Zeit die dann für Familie, Lernen, Freizeit fehlt.
Ein weiteres Problem solch großer Schulbezirke ist die schiere Verwaltungsaufgabe, die bei einzelnen besonders beliebten Schulen hängen bleibt. Die meisten Eltern melden sich dort an, die Anmeldungen müssen bearbeitet und dann weitergeleitet werden. Eine zeitraubende Aufgabe für einzelne Schulen.
Die soziale Durchmischung in einer Schule ist ein wichtiger Faktor zum gemeinsamen Lernerfolg. In Leipzig hängt, wie überall in Deutschland, der Schulerfolg stark mit dem sozialen Hintergrund zusammen. Während in anderen Ländern versucht wird, die soziale Durchmischung in Schulen zu verbessern, birgt ein Schulbezirk der geplanten Größe mit 5 Schulen aus unserer Sicht die Gefahr, dass sich in einzelnen Schulen Herausforderungen häufen. Eltern mit hohem sozioökonomischem Status melden Ihre Kinder gezielt an einigen Schulen an, klagen zur Not gegen Ablehnungen. Als Folge leidet die soziale Vielfalt.
Aus unserer Sicht gibt es andere Handlungsoptionen – Eine Lenkung von Schülerinnen und Schülern über die LRS- oder DaZ-Klassen wäre denkbar. Auch ein Schulbezirk, in dem die 46. Schule in den Bezirk der Schule am Leutzscher Holz integriert und die Lützner Straße als Grenze genutzt wird, ist eine Option.
Wir lehnen aus den genannten Gründen einen Schulbezirk von der Schomburgstraße zur Rödelstraße deutlich ab und fordern andere Optionen. Auch haben sich die Mehrzahl der Schulkonferenzen der betroffenen Schulen dagegen ausgesprochen. Auf die demokratische Wortmeldung der Schulen ist aus unserer Sicht Rücksicht zu nehmen.