Pressemitteilung des LandesElternRates zum Lehrermangel – KER Leipzig unterstützt

Die Pressemitteilung des LandesElternRat vom 29.06.2023:

„Mehr Schüler weniger Lehrer – wie soll das funktionieren? – Mit massiven Unterrichtsausfällen ins neue Schuljahr!“

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KER Leipzig unterstützt

Bildung ist der Anfang von allem!
Gute und gerechte Bildung für ALLE Kinder

Gerechte und gleiche Bildungschancen zum Erlernen von Fähigkeiten für einen selbstbestimmten Alltag für ALLE Kinder gleich woher, aus welcher sozialen Schicht oder mit welcher Begabung muss der Anspruch unserer Gesellschaft sein.

Die Bildungslandschaft in Sachsen steht vor immensen Aufgaben. Die aktuellen Zahlen der Ausfallstunden in unseren Schulen aus dem zurückliegenden Schuljahr belegen, was wir als Elternvertreter seit Jahren auf die Kinder zukommen sahen: Massiver Lehrermangel, der die Bildung unserer Kinder gefährdet und keine Lösungen in Sicht.

https://www.schule.sachsen.de/datenbank-unterrichtsausfall-7943.html

Es ist kein Einzelfall, dass in sächsischen Schulen jede sechste Schulstunde ausfällt, wie in der Gießerschule in Leipzig (LVZ Artikel der Printausgabe der LVZ vom 19.06). Der Lehrer- und Fachkräftemangel ist die zentrale Herausforderung. Gerechte Bildung und angemessene pädagogische Arbeit gelingt nur mit Zeit, Personal und Kraft für die Schülerinnen und Schüler. Mangel verstärkt Ungerechtigkeiten und erschöpft die noch vorhandenen Kräfte.

Bildungspolitischer Stillstand und sozialpolitische Fehlstellungen über Jahrzehnte hinweg, eine als Monstranz vor sich hergetragene Sparpolitik, Kurzsichtigkeit und Festklammern an veralteten Strukturen. All dies führt zu der enormen Bildungsmisere, vor der wir stehen. Zu wenig Lehrerinnen und Lehrer, zu wenig Erzieherinnen und Erzieher, fehlendes Unterstützungspersonal für z.B. Schulsozialarbeit. Überlastung, Stress und Unattraktivität des Lehrerberufes. Nicht aufgearbeitete Verwerfungen der Corona Pandemie, zunehmende psychisch Belastungen, Schulangst, und -stress bei Schülerinnen und Schülern. Reformunwilligkeit und Lehrmethoden aus dem letzten Jahrhundert. Ein Bildungssystem, in dem die soziale Herkunft ganz zentral über den Bildungserfolg entscheidet. Die Liste lässt sich beliebig erweitern.

Als Lösung wird ernsthaft das Argument gebracht, dass ja ab 2029 die demographischen Vorhersagen weniger Kinder prognostizieren und man nur „durchhalten“ müsse. Wir als Eltern können uns selbst wenn ein Zuviel an Personal gar nicht vorstellen. Man könnte dann endlich pädagogisch sinnvolle, kleinere Klassengrößen umsetzen, Fordern und Fördern wie es den Kindern gerecht wird, in Schulen mit besonderen Herausforderungen mit 2 Lehrerinnen vor einer Klasse stehen und im Hort echte pädagogische Arbeit leisten, anstatt die Kinder „nur“ zu beaufsichtigen, wie in der aktuellen Mangellage.

Inwieweit die Bildungsland 2030-Initiative des Kultusministeriums mehr wird als ein bloßes Feigenblatt zur „Beteiligung“ welches schöne Bilder und viele Pressetermine liefert, muss die Zeit zeigen. https://bildungsland2030.sachsen.de/

Aus unserer Sicht braucht es JETZT eine gesamtgesellschaftliche Anstrengung. Wir haben als Gesellschaft die Kraft gefunden in Monatsfrist 100 Milliarden Euro für die Bundeswehr bereitzustellen. Wir fordern mindestens Gleiches zum Wohle unserer Kinder und der nächsten Generation und vor allem ein Anerkennen der Bildungspolitik als eine der wichtigsten innenpolitischen Herausforderung! Bundesweit wird gefordert, dass Schule anders gestaltet werden muss https://schule-muss-anders.de/ doch die bundespolitisch Verantwortlichen unterstreichen Ihr Engstirnigkeit durch Kürzungen bei der Kindergrundsicherung, dem Elterngeld und weniger Geld für Bildung.

Wir fordern:

  • Eine signifikante Aufstockung der Mittel für unsere Kommunen zum Neu- und Ausbau der Gebäude und der Infrastruktur,
  • Geld und Mittel für Personal auf kommunaler und Landesebene
  • eine Anstellungsinitiative auf allen Ebenen. Lehrerinnen und Lehrer, Erzieherinnen und Erzieher, Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter, Verwaltungs- Schul- Integrationsassistenten an ALLEN Schulen,
  • Erhöhung der Anstrengungen bei Förderbedarfen und Stärkung der Inklusion sowie Berücksichtigung bei der Klassenbildung erhöhen
  • Gesetzlich verpflichtenden Nachteilsausgleich bei Lese-Rechtschreibschwäche UND Dyskalkulie
  • multiprofessionelle Teams an Schulen mit Psychologen, Krankenschwestern, Technikern, Fachkräften
  • Neues Denken bei Lehrplänen und Lehrmethoden
  • Nehmt die Sorgen, Nöte und Ängste unserer Schülerinnen und Schüler ernst und unterstützt das System Schule mit ALLEN Mitteln.
  • Inklusion als reales Konzept untersetzt mit Personal und Ressourcen und solange keine Ressourcen vorhanden sind sollten wir am bewährten Förderschulkonzept festhalten