Das Martin-Rinckart-Gymnasium liegt im neuen Teil von Eilenburg. Der Plattenbau im Stil WK 70 hat nach der Wende zwei Anbauten erhalten. Schmuck sieht es innen aus. Die Schule hat ein englisch-sprachiges Profil. Ähnlich des Reclam-Gymnasiums in Leipzig, findet ausgewählter Fachunterricht in Englisch satt. „Das haben sich die Lehrer zum Teil selbst in etlichen Abendkursen beigebracht“, berichtet Schuleiter Dieter Mannel den Elternvertretern Petra Elias und Pier Meier aus Leipzig. „Man habe mit den Fächern begonnen, die sehr bildlich sein. Also mit Mathematik und später Geografie.“ „Ist das nicht schwierig mit den Fachbegriffen?“ will die Vorsitzende des Stadtelternrates Petra Elias wissen. „Da besteht doch die Gefahr im Fach und Sprache gut zu sein, jedoch könne man sich, dann nur schwer zum gleichen Thema in Deutsch zu unterhalten.“ Genau, vor dieser Aufgabe stünde man hier an der Schule, bestätigt der Schulleiter Dieter Mannel. Im Prinzip müssten die Schüler den Stoff doppelt lernen. „Was eher für die Lehrer als für die Schüler eine Herausforderung ist“, fügt er schmunzelt hinzu.
Trotz Novembernebel haben die Vorsitzende des Stadtelternrates Petra Elias und ihr Stellvertreter Pier Meier den Weg nach Eilenburg (und sogar einen Parkplatz) gefunden. Jetzt assistieren beide als Zählkommission die Wahl des neuen Vorstandes.
Vertreter von 48 Schulen aus Nordsachsen und zehn geladene Gäste fanden sich in der Aula unterm Dach in einem Flügel des Gebäudes ein. Nach den Grußworten des Elternratsvorsitzenden Thomas Pfeil, des Sachgebietsleiter Schulverwaltung Landkreis Nordsachsen Olaf Mescheder und des Amtsleiter des Landkreises Nordsachsen Steffen Fleischer fand die Wahl statt. Der Vorsitzender des Schulausschusses im Kreistag Nordsachsen Heiko Wittig, die Vorsitzende des Kreisschülerrat Nordsachsen Michelle Polack, sowie deren Geschäftsführerin Lara Ebert gehörte mit zu den geladenen Gästen.
Zügig werden die Arbeitskreisleiter gewählt. Nordsachsen hat seine Arbeitskreise nach Region der Altkreise Delitzsch, Torgau und Oschatz geordnet. „Man arbeite Schulformenübergreifend“, erläutert der wiedergewählte Vorsitzende des KER-Nordsachsens Herr Pfeil später. „Die Entfernungen zwischen den Schulorten wären sonst zu groß, um sich zeitnah zu treffen.“
Eine weitere Besonderheit des KER-Nordsachsens ist die Stellvertreterregelung. Jeder Arbeitskreisleiter wird auch zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Damit können Arbeitskreisleiter auch gegenüber dem Landrat die Themen ihrer Region selbständig klären.
Später kommt noch Bildungsagenturleiter Ralf Berger hinzu. Lehrermangel ist das wichtigste Thema. Es gäbe wohl schon Schule in dem Wirkungskreis der Bildungsagentur, wo kein studierter Physiklehrer mehr an der Schule sei. Er kündigt an, dass das Seiteneinsteigerprogramm eine Änderung bekomme. Er will keine „Lehrer zweiter Klasse“ auf Dauer an den Schulen haben. Die Qualität des Unterrichtes darf nicht unter dem Lehrermangel leiden.
Bericht Petra Elias