Sächsische Zeitung: „Schulverwaltung wird vorerst nicht verändert“

Dresden. Das sächsische Kultusministerium rudert bei der Schaffung eines neuen Landesamtes für Schule und Bildung zurück. Zwar wird die Behörde, in der das Bildungsinstitut und die Bildungsagentur zusammengelegt werden, zum 1. Januar 2018 mit Sitz in Chemnitz gegründet. Die derzeitige Verwaltungsstruktur, die Standorte der Bildungsagentur in Chemnitz, Dresden, Leipzig, Bautzen und Zwickau sowie des Bildungsinstituts in Radebeul bleiben allerdings bis auf Weiteres erhalten, sagt Kultusministerin Brunhild Kurth (CDU).

Die Ministerin begründet die Entscheidung mit der angespannten Situation auf dem Lehrerarbeitsmarkt, die sich auch in den nächsten Jahren kaum ändern wird. Die Gewinnung neuen Personals, die Einführung von schulscharfen Ausschreibungen der Lehrerstellen, die Einrichtung des Online-Bewerbungsverfahrens, die schrittweise Umsetzung von Inklusion und die Einstellung und Qualifikation von Seiteneinsteigern seien in nächster Zeit die zentralen Aufgaben des Landesamtes für Schule und Bildung, so Kurth. „Dieser Prozess muss reibungslos und effizient bewältigt und darf nicht durch Umstrukturierungen gestört werden.“ Erst wenn sich die Situation auf dem Lehrerarbeitsmarkt entspannt hat, sollen die Aufgaben der Behörden neu verteilt werden. Das sei wahrscheinlich erst ab 2020 der Fall.

Geplant ist, im Landesamt Schulaufsicht und Personalverwaltung zu trennen und vor allem die Regionalstellen in Bautzen und Zwickau zu verschlanken. Dagegen gab es massive Kritik aus den betroffenen Regionen. (SZ/sca)