LandesElternRat Sachsen – Pressemitteilung 23. Mai 2023

IST DIE ZUKUNFT UNSERER KINDER IN GEFAHR?

Die letzten Jahre waren von zahlreichen Herausforderungen im Bildungssystem und seinen Strukturen geprägt, die uns vor große Schwierigkeiten gestellt haben und immer noch stellen. So beschäftigt sich der LandesElternRat Sachsen fast täglich mit den Themen:

  • Lehrermangel/ Lehrerbedarf/ Lehrerqualifizierung,
  • Digitalisierung an Schule,
  • Schulsozialarbeit,
  • aber auch mit dem Thema der Verteuerung des Schulessens und
  • ein damit einhergehendes gefährdetes Ganztagsangebot.

Familien bzw. unsere Kinder, die Zukunft unserer wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung, leiden unter Missständen, die teilweise vorhersehbar waren. Wir Eltern sehen die zukünftige Bildung unserer Kinder sorgenvoll, wenngleich wir das „Flexible Lernbudget“, welches das Land als Nachfolgeprogramm beschlossen hat, begrüßen.

Endlich hat das Sächsische Staatsministerium für Kultus einen ersten Schritt in die richtige Richtung in Bezug auf Bildung unternommen. Durch das Angebot können die Schülerinnen und Schüler, die in der Pandemie Lernrückstände und/ oder psychosoziale Probleme erlitten haben, gezielt unterstützt und ihre Bildungsbiografien positiv beeinflusst werden. Der LandesElternRat Sachsen appelliert in diesem Zusammenhang daran, dass Maßnahmen auf ihre Wirksamkeit geprüft werden. Kommen diese Gelder beispielsweise auch wirklich bei den Schülerinnen und Schülern an?

Darüber hinaus fordern wir weitere Schritte, damit für alle Schülerinnen und Schüler die bestmögliche Bildung sichergestellt werden kann. Hierbei sollten unter anderem innovative Ansätze bei der Ausbildung von qualifizierten Lehrkräften, wie das duale Lehramtsstudium betrachtet werden. Auch die Erprobung neuer Lehr- und Lernmethoden durch den Ausbau von Universitätsschulen ist in diesem Zusammenhang abzuwägen. Höchste Priorität sollte weiterhin die Gewinnung von grundständig ausgebildeten Lehrkräften sowie zusätzlichem pädagogischen Fachpersonal haben. Hierzu zählen wir auch den Einsatz von Assistenzkräften, die den Lehrkräften zur Seite stehen, administrative Aufgaben übernehmen und die Lehrerinnen und Lehrer bei der Unterrichtsvorbereitung unterstützen. Ebenfalls bedarf es einer Unterstützung durch multiprofessionelle Teams, um sicherzustellen, dass die individuellen Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler in allen Bereichen des Bildungsprozesses berücksichtigt werden. Diese Teams sollen verpflichtend sowie bedarfsgerecht eingesetzt werden und aus Lehrkräften, Erziehern, Psychologen und anderen Fachleuten bestehen. Die Bildungsgerechtigkeit sollte in städtischen und ländlichen Regionen ausgeglichen und Schulen dauerhaft zu einem sicheren Ort für Bildung sowie sozialem Zusammenhalt werden.

Als LandesElternRat begrüßen wir, wenn Familien und vor allem unsere Kinder noch stärker in den Fokus kommen. Wir fordern alle politischen Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger auf, mehr in die Bildung für Lehrende und Lernende zu investieren und eine hohe Qualität der Bildung zu gewährleisten. So schaffen sie die besten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Zukunft aller Schülerinnen und Schüler und bieten ihnen die bestmöglichen Bildungschancen.

Sara Schlüter Vorsitzende LandesElternRat Sachsen

Blogbeitrag des SMK: 03.05.2023 https://www.bildung.sachsen.de/blog/index.php/2023/05/03/sachsen-legt-eigenes-corona-nachfolgeprogramm-auf/