KER Leipzig unterstützt Aktion: Inklusion als Menschenrecht – Gegenhalten gegen AFD-Relativierungen

Inklusion als Menschenrecht – Gegenhalten gegen AFD-Relativierungen

KER Leipzig unterstützt die Erklärung von 18 Verbänden gegen die lebens- und menschenfeindliche Agenda, die in der AfD immer deutlicher zutage tritt.

Zur Erklärung: https://www.der-paritaetische.de/alle-meldungen/es-geht-uns-alle-an-erklaerung-gegen-ideologien-der-ungleichwertigkeit/

Wir arbeiten jeden Tag für eine solidarische Welt, in der jeder Mensch in seiner Einzigartigkeit anerkannt wird. Unsere Kinder sollen in Würde aufwachsen. Unser Bildungssystem muss allen Schülerinnen und Schülern ermöglichen, Fähigkeiten zu erlernen, um ein selbstbestimmtes Leben zu führen nach den ganz individuellen Bedürfnissen jedes Einzelnen!

Wir als KER Leipzig engagieren uns seit Jahren für die Verbesserung der Bedingungen der Inklusion unserer Schulkinder und streiten  für optimale Bedingungen an unseren Förderschulen. Inklusion ist ein Menschenrecht und seit 2009 auch von Deutschland anerkannt und ratifiziert.

Es gehört auch zur Wahrheit, dass für gelingende Inklusion noch unheimlich viel zu tun ist. Es gibt Unmengen an Baustellen und Unzulänglichkeiten. Gerade deshalb wehren wir uns umso entschlossener gegen jede Relativierung und Instrumentalisierung der Thematik.

Seit Jahren gehört es zur Strategie der AFD das Sagbare immer weiter zu verschieben. Anspielungen, offene Anfeindungen, das Nutzen von rechtem und gewalttätigem Vokabular mit anschließenden halbherzigen oder gleich ganz ohne Rechtfertigungen ist eine Masche, die uns auch aus den USA von Donald Trump bekannt ist. Es werden Ängste und Sorgen von Menschen instrumentalisiert, um Stimmung zu machen, zu Stigmatisieren und Auszugrenzen.

Man kann eine Partei, die in Sachsen in Umfragen bei mehr als 20% der Wählerstimmen liegt, nicht ignorieren. Man muss aber umso entschlossener die Auseinandersetzung aufnehmen, widersprechen, für moralische Grundsätze und ethisches Handeln eintreten. Die Aufgabe stellt sich allen Bürgern, aber auch in besonderer Verantwortung den Medienverantwortlichen. Ein MDR muss sich schon hinterfragen, wie eine Aussage wie von Herrn Höcke unwidersprochen bleiben kann.

Hannah Ahrendt hat in Ihrem Text „Gewalt und Macht“ auf das Verhängnisvolle der Gewalt hingewiesen, indem sie schreibt: „so ist das schließliche Resultat […] das Überhandnehmen von Gewalttätigkeiten in allen Bereichen des politischen Lebens. […] eine Rückkehr zum Status quo […] ist immer sehr unwahrscheinlich“. Das bedeutet für uns, dass eine Eskalation auch in der Sprache letztlich zum Ergebnis hat, „dass die Welt gewalttätiger geworden ist, als sie es vorher war.“

Sprache hat somit eine unheimliche Dynamik, ein Wort steigert das andere und ganz im Sinne Ahrendts ist es umso schwieriger, für eine Gesellschaft eine einmal geschehene Entgrenzung wieder einzufangen und die Spirale zurückzudrehen. Es obliegt uns allen, jedem Einzelnen im Alltag nicht wegzuhören, zu widersprechen, mit eigenem Handeln Vorbild zu sein, um Anstand, Offenheit und Menschlichkeit zu wahren.

Wir müssen kontroverse Themen selbst besetzen, Haltung zeigen und als politisch Verantwortliche auch Fehler eingestehen und Perspektiven aufzeigen. Wir gewinnen Vertrauen in politisches Handeln, wenn wir Missstände und Problemfelder benennen und nicht versuchen gegen jeden gesunden Menschenverstands, auch noch die größte Misere als Chance oder Erfolg zu verkaufen. Wir dürfen uns nicht wegducken und gesellschaftliche Streitfragen den Falschen überlassen.

Der KER Leipzig unterstützt ohne Wenn und Aber die Erklärung „Es geht uns alle an – Erklärung gegen Ideologien der Ungleichwertigkeit.“ von 18 Verbänden und wir hören und verbreiten den davon ausgehenden Ruf als Zivilgesellschaft, sich der Gefahr, die von der Agenda der AFD „für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft ausgeht, gemeinsam und entschlossen entgegenzustellen“.