Leipzig, 05. März 2025 – In Leipzig wird fast jedes zweite Schulgebäude mit Sicherheitsbedenken betrieben. Eins davon wurde nun über die Winterferien geschlossen: die Unfallkasse entzog der Schule Zweenfurther Straße aufgrund von Brandschutzmängeln die Betriebserlaubnis für ihr Schulgebäude. Dem KreisElternRat Leipzig (KER) und dem StadtSchülerRat Leipzig (SSR) reicht es! Der Zustand der Leipziger Schulen ist alarmierend.
Es kann daher nicht sein, dass im Stadtrat trotz der jetzigen Lage eine Entscheidung für den Bau einer dringend benötigten Auslagerungsschule auf der Kippe steht.
“Der Zustand der Leipziger Schulen ist keine abstrakte Zahl, sondern die Realität. Wir Schüler:innen müssen tagtäglich in den maroden Schulen lernen. Sowohl der Stadtrat als auch die städtische Verwaltung sind in der Pflicht, schnellstmöglich Besserung an diesem Zustand vorzunehmen. Es braucht bei der kommenden Ratsversammlung eine Entscheidung für diese Auslagerungsschule”, legt Gesine Großert, Vorsitzende des SSR Leipzig, dar.
Auch wenn das für viele weit weg scheint, die Auslagerungsschulen sind relevant für alle Leipziger:innen. Die jetzige Planung der Leipziger Schulbauten in der Schulbaustrategie ist nur mit Standorten umsetzbar, an denen Schüler:innen während der Zeit der Komplexsanierung ihrer Schule unterrichtet werden können. Es gibt keine Bestandsgebäude mehr, die diese Aufgabe übernehmen könnten.
„Die meisten Leipziger Schulen werden aktuell mit 120 % ihrer eigentlichen Aufnahmekapazität betrieben. Wenn auch nur noch eine weitere dieser Schulen wegen zu großer Sicherheitsbedenken geschlossen wird, hätten wir katastrophale Zustände. Wo soll der Unterricht dann stattfinden? Jedes Mitglied des Stadtrates, das sich gegen eine Auslagerungsschule ausspricht, handelt grob fahrlässig. Dies wäre eine Entscheidung gegen unsere Kinder und deren Bildungschancen”, so Kai Bartholomäus, Vorsitzender des KER Leipzig.
Mit jeder Verzögerung in der Leipziger Schulbaustrategie riskieren wir weitere Schließungen von Schulgebäuden. Das können wir uns nicht leisten!
Die beiden Interessenvertretungen fordern die Mitglieder des Stadtrates und der Verwaltung auf, ihrer Verantwortung nachzukommen und sich bis zur Ratsversammlung am 19. März 2025 auf einen mehrheitsfähigen Beschlussvorschlag für eine Auslagerungsschule in Mockau zu verständigen. Mit diesem Beschluss steht und fällt die Absicherung des Leipziger Schulnetzes.