Im November 2017 beschlossen die Mitglieder des StadtElternRates sich nach Dresden zu wenden. Viele Fragen hatten sich angesammelt, zu denen vor Ort keine Antwort gefunden werden konnte. Alle Bereiche der Stadt oder der LaSuB verwiesen bei vielen Themen immer nach Dresden. Man sei die ausführende Behörde, hießt es, die Gestalter sitzen in Dresden. Also haben die Elternvertreter Fragen gesammelt und sich an den Kultusminister Herrn Haubitz gewandt. Wenige Tage später wurde er abgerufen. Die Bitte um einen Termin wurde trotzdem angenommen.
Über 70 Fragen haben die Mitglieder des StadtElternRates aus den Arbeitskreisen und Elternräten zusammengetragen. Diese gliederten sich in die Bereiche Inklusion, Bildungsticket, Unterrichtsausfall, Ausstattung von Schule, Stärkung der Oberschule, Lehrermangel, Schulen in Freier Trägerschaft, Demokratieförderung, Politische Bildung und Fremdsprachen. Kultusminister Piwarz versprach die Fragen, die uns nach dem Gespräch immer noch auf den Herzen lagen, beantworten zu lassen. Nach interner Diskussion sind es immer noch über 50 Fragen aus allen Bereichen, die Eltern in Leipzig bewegen. Hier ein Auszug aus den Fragen:
- Kommt nun die Verbeamtung oder nicht?
- Wie geht es weiter mit der Inklusion?
- Werden jetzt alle Förderschulen aufgelöst?
- Warum werden die Förderschwerpunkte unterschiedlich behandelt?
- Wie wird sichergestellt, dass in Klassen mit deutlich über 20 Kindern trotzdem eine ausreichende Einzelförderung des Kindes stattfindet?
- Wie ist der aktuelle Stand der Planungen zum Bildungsticket?
- Gibt es für den Schwimmunterricht kommunale Standards welche erfüllt werden müssen?
Der Leiter des Arbeitskreises Förderschulen Frank Anstatt erinnert sich: „Das Gespräch selbst empfand ich angenehm, da man uns zugehört hat und sich die Zeit genommen hat uns zu antworten. Einiges klang ja aus dem Mund des Ministers sogar nachvollziehbar, worüber ich vorher vielleicht anders gedacht hätte. Nachdenklich hat mich gemacht, dass genau einen Tag später die Meldungen zu Stundenkürzungen kamen. Mitgenommen habe ich, dass es möglich ist, mit dem SMK ins Gespräch zu kommen und uns auch zugehört wurde. Spannend ist und bleibt, was daraus gemacht wird. Wünschen würde ich mir, dass man über die Wünsche und Anregungen der Eltern ernsthaft nachdenkt und vielleicht noch Anpassungen zum Wohle der Kinder vornimmt.“
Zu dem Gespräch auf Augenhöhe waren für die Elternvertreter aus Leipzig und Chemnitz mit vor Ort:
- Petra Elias Vorsitzende des Stadtelternrates Leipzig
- Sascha Reichenbach Vorsitzender des Kreiselternrates Chemnitz
- Rainer Müller stell. Vorsitzender des Stadtelternrates Leipzig
- Frank Anstatt Arbeitskreis Förderschule
- Annette Baumeister Arbeitskreis Freie Schule
- Konstanze Beyerodt Arbeitskreis Grundschule
- Gregor Gebauer Arbeitskreis Gymnasien
- Michael Gehrhardt Arbeitskreis Grundschule
- Ines Mäder Arbeitskreis Förderschule
- Heike Meichsner Arbeitskreis Gymnasien
- Petra Schmidt Arbeitskreis Oberschule
Anderthalb Stunden stellt sich der Minister den Fragen der Elternvertreter. Anschließend stehen noch Mitarbeiter für das Thema Inklusion und Oberschule den Eltern zu Verfügung. Den Eltern ist es wichtig, dass Dresden die Blickweise der Eltern aus der schnell wachsenden Großstadt Leipzig versteht. Nach neuesten Zahlen lernen 13% aller sächsischen Schüler in Leipzig. Diese Ballung gibt es sonst in keinem anderen Ballungsraum Sachsens. Auch der meiste Zuwachs an rund 4.000 neuen Schülern in Sachsen kommen aus Leipzig. Über die Hälfte der Schüler sind es, Dresden und der ländliche Raum geben jeweils ein Viertel dazu.
Bericht von Petra Elias vom 10.03.2018