Vier bis sechs Gehaltsstufen in einem Lehrerzimmer?

Die Entlohnung der Lehrer treibt nicht nur die Gewerkschaften und die Lehrer selbst immer wieder um, sondern auch die Elternvertreter, die seit Jahren sehen was Lehrer im Stande sind zu leisten. Das Thema der Verbeamtung geht auch an uns nicht spurlos vorbei – alle, nur für ein bestimmtes Zeitfenster, doch ein paar Jahre mehr usw. – das Ziel erscheint uns nachvollziehbar, die Kollateralschäden nicht im Ansatz kalkuliert oder gar beachtet. Deshalb hier einige Fragen, die mehr zur Diskussion, Nachdenken und Abwägen, als zur sofortigen Reaktion anregen sollen:

1. Wie will das Kultusministerium den „Krieg“ in den Lehrerzimmern beschwichtigen?

2. Jedem Beruf – und dem des Pädagogen wohl noch mehr – liegt Achtung zu Grunde. Wie fühlen sich wohl Lehrer über 50 Jahren, die seit 1989/90 in Teilzeit arbeiten gingen – aus Solidarität zu ihren Kollegen – und auch nur so in ihre Rente einzahlten, bei neuen „Lohngesprächen“ jedoch gar nicht mehr beachtet werden?

3. Wie fühlt sich ein Kollegium, wenn das Kultusministerium darum bettelt, dass ein Lehrer noch über sein Rentenalter hinaus arbeitet geht, obwohl er schon in den letzten (3?!) Arbeitsjahren mit seinem Krankheitsausfall das Kollegium mehr belastet als bereichert? – Wird dies abgeprüft, bevor ein weiterer Arbeitsvertrag ausgestellt wird? Wer beachtet die ausgebrannten, jungen Lehrer, welche stetig Vertretungsstunden leisten müssen?

4. In Grundschul-Kollegien (Leipzigs) findet man derzeit zwischen 4 bis 6 Gehaltsstufen:

(1) Grundschullehrer, die zwischen 5 und mehr Jahren im Dienst sind

(2) Grundschullehrer, welche 2016 eingestellt wurden

(3) Grundschullehrer, welche Anfang 2017 eingestellt wurden (etwa 500 € mehr Gehalt)

(4) Gymnasiallehrer, die mit Gymnasiallehrergehalt an Grundschule arbeiten (seit 2017)

(5) und (6)  Seiteneinsteiger – Gehalt mit Grundqualifikation oder Gehalt mit zwei Fächern

Stichworte, wie Mentorentätigkeit gestandener Lehrer, Motivation neuer Lehrer und Lerndisziplin in der Klasse seien hier nur als Stichworte ergänzt.

Wir finden, dass diese Fragen offen angesprochen gehören. Nur so kann ein Austragen der Konflikte über die Köpfe unserer Kinder verhindert werden!

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