Dies war das Thema einer gut besuchten Podiumsdiskussion auf der Leipziger Buchmesse am 17. März mit Carsten Müller (Lehrer, GEW), Noah Wehn (Landesschülerrat Sachsen), Johannes Gosch (Stadtschülerrat Leipzig) und Annette Baumeister (Stadtelternrat Leipzig).
Die Eingangsfrage „Haben wir in den Schulen die formalen Mitbestimmungsrechte, die wir brauchen?“ wurde von allen Experten eindeutig bejaht. Die vorhandenen Möglichkeiten müssten jedoch auch genutzt werden.
Einig waren sich alle Teilnehmer, dass Offenheit, Transparenz und eine enge Kommunikation wesentliche Voraussetzungen für gelingende Schüler- und Elternmitwirkung sei. Schule und insbesondere die Schulleitung mussten die Zusammenarbeit auch wirklich wollen. Die Schülervertreten mahnten „Redet mit uns, nicht über uns!“ und verbessert die organisatorischen Rahmenbedingungen, z.B. durch einen eigenen Arbeitsraum für die Schülervertreter.
Zunehmend verlagerte sich die Diskussion auf grundsätzliche Fragen: „Was sollen Schüler künftig lernen? Wie verändert Digitalisierung Lernprozesse und Bildungserfolg? Wie können Schulen sozial gerechter und durchlässiger werden? Wie können Lehrer entlastet werden.“
Aus Sicht der Elternvertreterin besteht ein wichtiger Auftrag darin, die Bildung für nachhaltige Entwicklung zu fördern, wie von der UNESCO definiert. Gemeint ist eine Bildung, die Menschen zu zukunftsfähigem Denken und Handeln befähigt. Sie ermöglicht es jedem Einzelnen, die Auswirkungen des eigenen Handelns auf die Welt zu verstehen und verantwortungsvolle Entscheidungen zu treffen.
Aus dem Publikum kamen mehrere Fragen zur Notengebung. „Muss es Noten in dieser Form und Vielzahl geben? Sollen ausschließlich Lehrer die Noten vergeben?“ Die Schülervertreter verwiesen auf partizipative Prozesse, in denen die Schüler einer Klasse bei der Notengebung mitwirken.
Einig waren sich die Diskutanten, dass bei allen formalen Mitwirkungsrechten und Regularien, in der Praxis doch häufig dicke Bretter zu bohren sind.
Annette Baumeister (SER)