Schulbaustellentour 2018 – vier Oberschulen, ein Gymnasium und Berufsschulzentrum

Einmal im Jahr geht es für Stadträte, Stadtverwaltung und der LaSub gemeinsam raus aus dem Rathaus und zu den Baustellen, über die das ganze Jahr gesprochen wird. Schnell wird klar, dass nicht alle Bauprojekte besucht werden können. Also wird sich auf wenige konzentriert:

  1. Sportoberschule Leipzig
  2. Oberschule Ratzelstraße ehemalige 55. Schule
  3. Karl Heine Schule – Gymnasium
  4. Georg-Schumann-Schule – jetzt Grundschule
  5. Schule am Weißeplatz – Oberschule
  6. Berufsschulzentrum BSZ 7

Neben der Presse, darf auch der Stadtelternrat mitfahren. Er hat für euch dokumentiert und fotografiert. Eines haben alle Bauten bis auf das BSZ 7 gemeinsam, daher sagen wir es gleich: mindestens eine Behindertentoilette.

Sportoberschule Leipzig

Die Sportoberschule ist neben der Schule am Weißeplatz die Schule, die tatsächlich ohne Einschränkung einziehen kann. Die Kartons wurden zum Teil von den Schülern mit gepackt.

Der Schuleingang ist überdacht und bietet bei Regen wartenden Schülern Schutz.

Sportoberschule
Für das Auspacken der Kisten haben die Lehrer bis zum Schuljahresbeginn Zeit.

Der Empfangsbereich ist großzügig gestaltet, so dass sich die Schüler schnell in die Flure verteilen können. Die Wände wirken roh. Doch das ist so gewollt. Der Sichtbeton spart zwar Tapete, nimmt aber die Möglichkeit der Gestaltung mit Bilderrahmen. Das Grau wird jedoch mit fröhlichen Farben an Türen und Böden sehr gut ausgeglichen.

Die Sportoberschule
Die Stadträte aus dem Unterausschuss Schulnetzplanung, der Leiter der LaSuB Leipzig Herr Heynoldt informieren sich vor Ort zum Stand der Bauarbeiten.

Die Bibliothek hat einen festen zentralen Platz im Haus gefunden, Gleich neben den Ausgängen zum Hof und Straße. Jetzt bleibt es nur hoffen, das die Stadtverwaltung das dazugehörende Personal finanzieren kann.

Bei der Farbgestaltung der Schule hat die Schulleitung aktiv mitgewirkt. Hier die WTH-Kabinette von der einen und anderen Seite die optisch echt ein Hingucker sind. Die WTH-Kabinette sind alle nebeneinander und miteinander verbunden.

Die Sportoberschule Leipzig
Die Küche wirkt nüchtern, dies wird aber von der Türgestaltung etwas aufgehoben.

Die Turnhalle ist extra so groß gestaltet, um auch bei Turnieren Publikum zuzulassen. Herr Jahnke schaut genau hin, ob die Vorgaben der Stadtverwaltung umgesetzt wurden.

Die Sportoberschule
Herr Jahnke vom AGM der Stadtverwaltung blickt aus dem Flur in die Turnhalle.

Alle Decken sind mit Platten versehen, die den Lärm fröhlicher Kinder abmindern. Das ist bei dem Sichtbeton auch notwendig. Dieser kann wohl im Gegensatz zur Raufasertapete nur wenig Lärm schlucken, werden die Stadträte informiert.Sportoberschule Leipzig

Hier wird noch gemalert. Der Blick ins Treppenhaus nach oben, zeigt die Farbgebung der Etagen.

Jede Tür ist aussagekräftig beschildert. Der administrative Bereich ist im fröhlichem Orange gehalten. So dürfte sich keiner im Haus verirren.

Fazit Stadtelternrat:

Die Schule ist sehr gut durchdacht und strukturiert. Bei den freundlichen Farben bekommt man richtig Lust auf Schule.

Oberschule Ratzelstraße – ehemalige 55. Schule

Der Empfangsbereich vor den Schultüren ist in seiner Form schon zu erkennen. Bäumerahmen die Schule ein und geben Schatten.
Der Empfangsbereich vor den Schultüren ist in seiner Form schon zu erkennen. Bäumerahmen die Schule ein und geben Schatten.

Die Schulleitung hat sich auch am Farbkonzept der Schule beteiligt und sich in der Etage für ein dunkles Rot entschieden. Ob es eine Außenverschattungsanlage gibt, war nicht zu erkennen.Ratzelstrße Oberschule ehemalige 55. Oberschule

Die Klassenzimmer sind großzügig mit viel Licht und Blick ins Grüne.

Das Physikkabinett bekommt eine beeindruckende Ausstattung. Ob es zum Schuljahresbeginn schon fertig sein wird?

Oberschule Ratzelstraße Klassenraum ehemalige 55. Schule

Das Chemiekabinett wird auch zum Schuljahresbeginn nicht fertig.
Der Westflügel der Schule wird zunächst nicht zu benutzen sein. Hier werden die Handwerker noch bis zum Schulhalbjahr 2018/2019 genug zu tun haben.

Die Toiletten sind mit großen Spiegeln versehen, was dem Raum noch einmal Weite gibt.

Noch sind die Klassenräume leer. Der Zeitplan ist tatsächlich knapp und das Lehrerkollegium aufgefordert, die ersten 14 Tage möglichst mit Exkursionen zu verbringen.

Die Turnhalle wird in eine Mensa umgewidmet. Die Fenster sind bis zum Boden gezogen, um viel Licht rein zulassen. Bei entsprechender Witterung können Lehrer und Schüler ihr Essen auch auf der Terrasse einnehmen. Das Lehrerzimmer befindet sich gleich hinter der Empore.

 

Michael Weickert schaut sich mit Prof. Fabian die Spinde an in derOberschule Ratzelstraße
In den Fluren bleiben einige der Spinde für die Nutzung offen. In anderen sind Versorgungsleitungen versteckt.

An der Farbgestaltung und Strukturierung der Schule hat die neue Schulleitung aktiv mitgewirkt. Diese kommt von einem Gymnasium. Wir gratulieren der Schulleiterin für ihren Einsatz um Oberschüler.

Fazit Stadtelternrat:

Pausenhof unter Bäumen, Terrasse zum Mittagessen, breite Flure in hellen und freundlichen Farben – diese Schule hat das Potenzial zu einer der gesuchtesten Oberschulen in Leipzig zu werden. Wir sagen Top!

Karl Heine Schule – Gymnasium

Karl-Heine Schule
Die Karl-Heine Schule ist vom gleichen Bautyp wir die Schule an der Ratzelstraße.

Hier soll ein Gymnasium entstehen. Links hinter den Bäumen ist die Grundplatte für die Sporthalle fertig gegossen. Weitere Nebengebäude sind Hinter dem Standpunkt des Fotografen. Dort entsteht auch ein ganzer Block, der den Fachkabinetten gewidmet sein wird.Karl-Heine Schule.

Die Elternsprecher der künftigen Karl-Heine Schule sind beim Rundgang mit dabei. Noch sind die Gänge im Rohzustand.

Diese Details wird man später nicht mehr sehen. Um mehr Platz zu gewinnen, werden alte Schornsteine geöffnet. Die Oberlichter zu den Fluren werden bleiben. Damit wirken die Räume größer als sie tatsächlich sind. Das diese Schule toll wird, ist schon zu erahnen. Ob die oberen Fenster ohne Leiter zu öffnen sind, konnte keiner sagen.

Noch wirkt der ehemalige Turnraum düster. An der rechten Seite lassen sich die Wände hochziehen und der Raum vergrößern. Hier soll die Mensa rein.

Karl-Heine Schule: Noch wirkt der ehemalige Turnraum düster. An der rechten Seite lassen sie die Wände hochziehen und mit dem nächsten Raum verbinden. Hier soll die Mensa rein.

So hat wohl auch der Turnbereich in der Ratzelstraße ausgesehen. Da ist noch viel zu machen.

Fazit Stadtelternrat:

Eine Schule, die sich über mehrere Gebäudeteile erstrecken wird, mit direktem Zugang zu einem der vielen Kanäle Leipzigs. Der alte Baumbestand bleibt so weit es geht erhalten. Der Bau des Gymnasiums wird von Elternrat und Schulleitung gemeinsam begleitet. Dieses Gymnasium wird im Grünen sein, mit vielen tollen Möglichkeiten zum Lernen, Bewegen und Entspannen. Wer möchte hier nicht Schüler werden?

Die künftige Georg-Schumann-Schule

Der alte Plattenbau der Pablo-Neruda-Schule ist jetzt in der Endphase des Ausbaus. Eigentlich sollten hier die Oberschüler der Georg-Schumann-Oberschule einziehen. Wegen der großen Anzahl an Grundschülern in der Pabloa Neruda-Schule und der verzögerten Fertigstellung der ehemaligen 3. Grundschule Plattenbau, ziehen jetzt erst einmal neun (9!) erste Klassen und vier zweite Klasse ein.künftige Georg-Schumann-Schule Klassenraum

Für den Klassenraum hat der Architekt ein dunkles Blau gewählt. Das Farbkonzept des ganzen Hauses überzeugt nicht. Ein kühles blau, grau und weiß begegnet dem Auge überall. Ein Farbspektrum was man eher mit einem Bürogebäude, denn mit einer lebendigen Schule verbindet. Gerade wenn man die guten Beispiele einer Farbgebung der Sportoberschule und der Schule am Weißeplatz gesehen hat, ist dies besonders enttäuschend, hält sich Stadtelternsprecher Elias nicht zurück. Auf ihre Frage an die Stadtverwaltung, wird ihr mitgeteilt, dass das Farbkonzept vom Architekten stamme. Nein eine Beteiligungsverfahren habe hier nicht stattgefunden.

Ein weiteres Manko sind die Toiletten. Besonders die Jungen-Toilette ist eher suboptimal eingerichtet. Das sieht das erfahrene Lehrerauge von Frau Margitta Hollick sofort. Zwischen den Stadträten und der Stadtverwaltung entbrennt sofort ein Streit über die Ausstattung. Es ist der Stadtverwaltung nämlich nicht gelungen, die Jungen Toiletten gemäß der Höhe für Grundschüler einzurichten. Für Grundschüler sind nämlich niedrigere Toilettenbeckenhöhen erforderlich.

Alte Paplo-Neruda-Schule Toiletten nicht für Grundschüler geeignet
Diese Toiletten sind nicht für Grundschüler geeignet

Ungeklärt ist auch der Sportunterricht. Die Sporthalle, die gemeinsam vom Reclamgymnasium und der neuen Pablo-Neruda-Schule genutzt wird, ist jetzt schon ausgelastet.

Die Container auf dem Schulhof werden erst im Februar zur 24. Grundschule versetzt. Solange stehen sie hier leer. Auch das stößt auf das Unverständnis der Stadträte. Schränkt doch dies doch dies den Platz auf den Schulhof viel zu sehr ein. Der zu kleine Spielbereich überzeugt auch nicht, dass diese Schule für die Aufnahme von so vielen Grundschülern geeignet ist.

Ob dann in zwei Jahren die Georg-Schumann-Schule hier einziehen kann, ist auch noch offen. Das Gebäude ist nämlich nur für maximal 2,5 Klassenzüge ausgestattet. Die Georg-Schumann-Schule ist jedoch schon dabei vier zügig zu werden.

Fazit des Stadtelternrates:

Der Schulhof ist noch mindesten ein Jahr verbaut und nur eingeschränkt nutzbar. Es sind noch keine Außenanlagen oder Schattengeber zu erkennen. Die Toiletten der Jungen sind für Grundschüler nicht tief genug. Die Innengestaltung ist zwar praktisch aber beliebig und trist. Kein Ort an den man Grundschüler senden möchte. Da wird die Schulleitung wohl mit den Eltern den Pinsel schwingen.

Schule am Weißeplatz

Die dritte Ausbaustufe der Schule am Weißeplatz ist vollendet. In dem Seitengebäude sind Fachkabinette und Gruppenräume entstanden. Man hofft, dass die restlichen Ausstattungsgegenstände noch vor Schuljahresbeginn kommen.

Besonders fehlen die Schultafeln. Angeblich würden im Hauptgebäude schon seit vier Jahren Tafeln fehlen. Petra Elias fragt: Wie denn die Lehrer da Unterricht machen können. Der Schulleiter weist darauf hin, dass seine Lehrer sehr kreativ seinen.

Ratebild: Was fehlt diesem Klassenzimmer an Ausstattung?

Die Schule am Weißeplatz darf weiterhin die Außenanlage als Schulhof benutzen. Die Schule ist von großen schattigen Bäumen umgeben. Sie haben jetzt einen ruhigen Bereich, wo Schüler sitzen können oder Tischtennis spielen. Im vorderen Bereich besteht für die Schüler die Möglichkeit viel zu laufen und sich aus zu toben. Die Bänke für den ruhigen Bereich sind in der Vorwoche angekommen. Der Schuldirektor freut sich, auch über den Turnraum. Damit müsste man nicht mehr mit allen Klassen andere Turnhallen im Stadtgebiet aufsuchen. Auch in dem Turnraumgebäude sind Behindertentoiletten eingerichtet.

Die Schule nutzt im Umkreis mehrere Turnhallen, um auf ihre Sportstunden zu kommen. Mit dem Raum fallen die langen Fußwege weg und der Unterrichtsplan kann besser getaktet werden. Das bedeutet, das die Schüler etwas mehr Zeit zu Hause und z. B. mit Freizeitbeschäftigungen wie im Sportverein verbringen können.

Der Sportraum ist klein aber fein. Er kann auch Abends von Vereinen im Stadtquartier genutzt werden, ohne dass die Schule geöffnet werden muss.

Fazit des Stadtelternrates:

Die Schule hat jetzt drei Schulhöfe, die das Lehrerkollegium zu beaufsichtigen hat. Die Gestaltung ist unter Mitwirkung der Schule entstanden und ganz hervorragend gelungen!
Diese Oberschule lädt zum Lernen ein!

Berufsschulzentrum BSZ 7

Am Rabet im Leipziger Osten steht die Außenstelle des BSZ 7. Das riesige Gebäude steht zur Zeit leer. Noch vor kurzen haben hier Auszubildende die Berufe Maurer, Ofenbauer und Schornsteinfeger gelernt. Schulleiter der Außenstelle Herr Graupner erzählt, dass noch vor 15 Jahren 10 Maurer Klassen hier ausgebildet wurden. Heute werden in ganz Leipzig gerade mal sechs Maurerlehrlinge ausgebildet! Im gewissen Sinne ist das Gebäude in einen Dornröschenschlaf. Es wartet darauf, dass sich die Schülerzahlen auch im Bereich der Dualen Ausbildung wieder verbessern.

Dafür werden jetzt die Außenanlagen erneuert und der Keller Räume trockengelegt und ausgebaut, sodass hier wieder unterrichtet werden kann. Die Stadträte des Unterausschusses Schulnetzplanung möchten jedoch noch mehr. Ihnen ist der Zustand der Türen und der Wende im übrigen Gebäude nicht ausreichend. Frau Hollick besteht auch darauf, dass die Fußbodenbeläge ausgetauscht werden. Die Stadtverwaltung hat diesbezüglich einen anderen Standpunkt. Es bleibt abzuwarten wer sich hier durchsetzt.

Einer der Klassenräume die überholt werden. Sobald das Gebäude wieder genutzt werden kann, sollen hier die Berufsvorbereitungsklassen und Lehrgänge stattfinden. Ab wann die möglich sein wird, ist noch nicht klar. Ein Bauende ist geplant, jedoch nicht sicher, ob es gehalten werden kann. Es fehlt wohl an Mauern.
ehemalige Turnhalle soll Aula werden.

Der ehemalige Turnraum wird in eine Aula umgewidmet. Er soll auch für den Stadtteil offen und nutzbar sein.

Fazit des Stadtelternrates:

Die Hofgestaltung wird richtig gut. Die Kellerräume haben das Zeug, die schönsten Klassenzimmer und Werkstätten zu werden. Die Flure und Klassenzimmer der oberen Etagen benötigen dringend eine Auffrischung in Form von Spachtelarbeit und Farbauftrag.

 

Beitrag von Petra Elias