Der Versuch, das Unmögliche möglich zu machen –ein inhaltlich neues Grußwort für „Lions Quest“
Quelle: Lions-Quest Newsletter 2018
Die Ausdauer bei vielen schulischen Projekten hält häufig nicht lange an. Einige laufen nach wenigen Jahren aus. Andere werden zum Ritual, und es sind die wirklichen Ausnahmen, die sich über Jahrzehnte halten – so wie Lions-Quest seit dem Jahr 1999. Der Plural passt hier bei fast zwei Jahrzehnten. Heinz Panzner bewegte noch im vergangenen Jahrtausend die Leipziger Verkehrsbetriebe zum Engagement, es gab noch Regierungspräsidenten und wir philosophierten 1999, unweit des Neuen Rathauses, sichtbar jünger bei grünem Tee, über mögliche Potentiale von Lions-Quest.
Was gab es nicht in dieser langen Zeit: Statements bei Pressekonferenzen zu Lions-Quest, Reden auf Regionalkonferenzen in den Landkreisen, Grußworte anlässlich der Verleihung des Qualitätssiegels –eigentlich ist alles bereits mehrmals gesagt!
Ich habe die Anlässe, bei denen ich mich mit Lions-Quest beschäftigen durfte, wirklich nicht gezählt. Aber hätte ich das auch gemacht, wenn wir im früheren Regionalschulamt, in der früheren Bildungsagentur, aktuell im LaSuB, nicht von der Qualität des Lions-Quest Programms überzeugt gewesen wären?
Fast zwei Jahrzehnte Jahre hat sich Lions-Quest kontinuierlich entwickelt.
Bis ins Jahr 2003 nahmen 700 Lehrkräften an Lions-Quest Seminaren teil. Die Zahl stieg bis 2013 sachsenweit auf ca. 3.500 Teilnehmer an. Bis 2018 fanden etwa 200 Seminare mit 4.500 Teilnehmern statt, davon allein 120 Seminare mit 2.600 Teilnehmern in der Region Leipzig. Im Freistaat Sachsen sind somit über 20% aller Lehrerinnen und Lehrer der Sekundarstufen 1 & 2 mit Lions-Quest vertraut, in der Region Leipzig sogar über 37%.
Hat sich an der damaligen Situationsbeschreibung heute viel geändert?
Gesellschaftliche Fehlentwicklungen, rasante Veränderungen der sozialen Struktur des Landes, Wandel der Gesellschaft in fast allen Bereichen, Verfall traditioneller Werte und zunehmende Medialisierung – eine aktuell schwierige Situation für die Schule als gesellschaftliche Institution. Genau in dieser Ausgangslage kam der Projektleiter der Initiative „Lions-Quest“, Heinz Panzner, 1999 in ersten Gesprächen auf uns zu, aber nie als
Kritiker oder Weltverbesserer. Vom ersten Moment an befand sich im Gepäck ein handlungsorientiertes Programm für die erwähnte Situation, das nicht einfach übergestülpt werden sollte. Vielmehr konnte es flexibel auf die spezifischen Bedingungen der Schullandschaft im Bereich des damaligen Regionalschulamtes Leipzig angepasst werden.
Die Stärken von Lions-Quest liegen auf der Hand: Es beinhaltet eine moderne Strategie zur Kompetenzstärkung bei Kindern und Jugendlichen, enthält Fortbildungsmodule für Lehrerinnen und Lehrer und lässt sich gut in den Schulalltag integrieren. Lions-Quest setzt an den wichtigen pädagogischen Schaltstellen zur Zurückdrängung von Aggressionsverhalten im Alltag, zur Verbesserung des Verhältnisses zwischen Lehrern und Schülern und damit der Förderung des eigenverantwortlichen Handelns an.
Und die Situation heute?
Ist sie im Vergleich zu 1999 entspannter? Vergleichen und entscheiden Sie selbst.
Die Kinder und Jugendlichen auf dem Weg zum Erwachsenen in ihren sozialen Kompetenzen umfassend zu stärken, erscheint wichtiger denn je. Lions-Quest ist auch künftig unverzichtbar.
Lions-Quest in Sachsen ist jedoch kein Selbstläufer, sondern vielmehr Ergebnis eines engagierten Teams mit der Kondition einer Marathongruppe und das über fast zwei Jahrzehnte.
Vielen Dank an die Akteure und Unterstützer! Glück auf und auf weitere erfolgreiche Jahre.
Roman Schulz
Pressesprecher des Landesamtes für Schule und Bildung in Sachsen
Beitrag von Petra Elias