Good Practice während des Lockdowns – und was wir daraus lernen.

Zur Vollversammlung des Kreiselternrates im April beschäftigten wir uns damit, welche positiven Erfahrungen in der Zeit des Lockdowns die Elternrät:innen aus ihren Schulen einbringen konnten. 

Hier sind Ergebnisse:

  1. Kleinere Klassen

Kleinere Lerngruppen sind ein Vorteil für alle Schüler:innen, da so ein besseres Lernklima und auch eine gezieltere Förderung möglich ist.

2. LernSax

LernSax ist ein erster Schritt in Richtung Digitalisierung. Das Tool ist ausbaufähig. Programme wie Stui bieten sehr gute Alternativen, daran könnte sich LernSax orientieren.gerade im Grundschulbereich wurde LernSax als nicht sonderlich kindorientiert und zu komplex wahrgenommen, eine einfachere und intuitive Steuerung war ein großer Wunsch der Eltern. 

3. Online – Unterricht

Ein regelmäßiger Online-Unterricht war unerlässlich, um den Kontakt zwischen den Lehrer:innen und Schüler:innen lebendig zu gestalten. Es gab die unterschiedlichsten Organisationsformen, von spontanen bis regelmäßigen Treffen.

4. Arbeitsorganisation

Detaillierte und transparente Wochenpläne helfen den Kindern und Eltern, einen Lernleitfaden herzustellen und sich so durch die Vielzahl der Aufgaben zu navigieren. 

5. Koordination und Kommunikation

Absprachen zwischen der Schulleitung und den Lehrer:innen verbesserten spürbar die Lernorganisation für die Kinder, da so einheitliche Raster und Unterstützungsprogramme angelaufen sind.

6. Bewegungsprogramme

Lehrer:innen und Erzieher:innen ermöglichen im eingeschränkten Regelunterricht, aufgrund des fehlenden Sport-und Schwimmunterrichts, Bewegung auf dem Schulhof, freien Sport- oder Spielplätzen. Darüber waren die Kinder sehr glücklich.

In einigen Schulen gibt es in den Zimmern Bewegungsampeln, um visuell die Konzentration vom Lerngeschehen zu Bewegungsanregungen übergehen zu lassen.

7. Unterstützung durch das Institut für Demokratie und Medienkompetenz

Wir als KER, aber auch zahlreiche Schulen in der Stadt konnten durch das IfDM besser kommunizieren und digital arbeiten. Gerade diese Unterstützung, auch durch externe Expert:innen, braucht es für die Zukunft, da die Anforderungen an ein Lern-und Lehrumfeld komplexer, umfangreicher und moderner werden.

8. Klassenleiterstunde

Mehr Austausch, auch abseits des Fachunterrichts schafft eine bessere Bindung, da so genügend Zeit ist, um auch persönliche Anliegen zu besprechen.

9. Tests

Um den Kindern ein Gefühl von Privatsphäre zu geben, wurden zum Testen extra Räume bereitgestellt. Somit wurde die Anzahl der Kontakte vor dem Testen in der Schule minimiert und die Kinder hatten Zeit, sich mit der Handhabung der Tests vertraut zu machen.

 10. Hausaufgabenhilfe

Einige Jugendtreffs boten Hilfe bei der Bewältigung der Hausaufgaben an, oder stellten Drucker zur Verfügung.

11. Motivation

Sichtbar wird, dass ein reines Erlangen von Wissen auch soziale Kontakte und ein echtes Lebensumfeld, abseits digitaler Endgeräte dringend benötigt. Dementsprechend waren Lernaufgaben, die sich auch draußen abspielten, wie beispielsweise eine Pflanzenbestimmung, gern genommen.

Fazit

Wir waren insgesamt froh über die Vielzahl positiver Anregungen, gleichzeitig wurde aber auch deutlich, dass besonders die Kinder unter der Pandemie leiden und gelitten haben, deren soziale oder gesundheitliche Vorraussetzungen schon vorab schlechter waren. Wir fordern daher weiterhin mit Nachdruck ein geschlossenes Vorgehen aller an Schule beteiligten Akteure, um vorausschauend und zukunftsorientiert an der Bildung zu arbeiten. Dieses gilt schulartübergreifend für alle Kinder und Jugendlichen!