„Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“
Das neue Schuljahr ist gestartet und für unsere Schulanfänger und auch für viele Schülerinnen und Schüler der 5ten Klassen beginnt ein spannender neuer Abschnitt, der hoffentlich lange seinen Zauber behält. Wir wünschen all unseren Kindern ein tolles Jahr, in welchem sie weiter in ihrer Persönlichkeit wachsen, Interessantes kennenlernen und mit sich zufrieden das Schuljahr beenden können.
Leider sind die Vielzahl der Herausforderungen und Probleme in unseren Schulen eher alte Bekannte und beschäftigen uns seit Jahren. Wir als KreisElternRat kämpfen für bessere Bedingungen, gerechte und gute Bildung. Wir unterstützen den Bildungsprotesttag am 23.09.2023 und laden alle engagierten Eltern, Omas, Opas, Schülerinnen und Schüler, Bildungsinteressierte oder einfach Neugierige zwischen 12 und 14 Uhr auf den Augustusplatz in Leipzig ein!
Unsere Schulen und Schulgebäude platzen aus allen Nähten. Es gibt kaum eine Schule, die nicht überbelegt ist. Eine Doppelnutzung von Hort und Schule ist Alltag. Umso befremdlicher wirkt die Diskussion im Stadtrat, ob man denn wirklich eine Schule ans Stadion bauen solle.
Wir fordern „Natürlich bauen und noch mindestens 5 weitere in Leipzig!“
Wir sind erfreulicherweise eine vor allem für junge Menschen attraktive, wachsende und dynamische Stadt. Wir begrüßen jedes Jahr mehr Schülerinnen und Schüler in unseren Schulen. Wir haben tolle Lehrkräfte und Erzieherinnen und Erzieher und wir danken von ganzem Herzen denjenigen, die den Laden in der aktuellen Misere am Laufen halten. Wir brauchen dringend Konzepte gegen den Personalmangel in allen Einrichtungen, um allen Kindern eine angemessene, faire und gerechte Bildung zu Teil werden zu lassen.
Wir fordern eine Kraftanstrengung bei der Einstellung von Lehrerinnen und Lehrern und Erzieherinnen und Erziehern, das Ausloten des Machbaren, Quereinsteiger wo es möglich ist, den Abbau von Hürden bei der Anerkennung der Abschlüsse für zugezogene Lehrerinnen und Lehrer und attraktive Angebote für Personal in unserer tollen Stadt.
Der zu verurteilende Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine bedingt die Flucht vieler Mütter und Kinder aus der Ukraine. Unsere Stadt hat in einem Kraftakt darauf reagiert und mit viel Engagement auch von Bürgerinnen und Bürgern, Menschen in Not eine Bleibe geboten. Alle geflüchteten Kinder haben ein Recht auf gute Bildung und Teilhabe auch hier. Dennoch sind die zusätzlichen Kinder eine Herausforderung für unser Schulsystem, das längst an seine Grenzen gestoßen ist. Die Kommunen benötigen dringend Unterstützung von Land und Bund.
Wir fordern finanzielle Stützung der Stadt durch Bund und Land, multiprofessionelle Teams an Schulen, Ausbau von Integration und Inklusion, sowie gezielte Stärkung und Unterstützung für Schulen mit Bedarfen! Wir brauchen tragfähige Konzepte unter Einbeziehung der Zivilgesellschaft und mit Öffnung der Schulen in den Sozialraum.
In einer wachsenden Stadt, wachsen auch die sozialen Herausforderungen und Spannungen. Wir erleben in Schulen Drogenmissbrauch, Gewalt, Ausgrenzung und Rassismus. Diese Herausforderungen anzugehen, ist eine Aufgabe für uns alle. Es gibt keine einfachen Lösungen und die Schuld einzelnen Gruppen zuzuschieben ist mehr als wohlfeil.
Wir fordern viel mehr Prävention in Schule, beginnend in der Grundschule mit starker Unterstützung von Land und Kommune. Wir fordern die personelle Unterstützung der Präventionsabteilungen unserer Polizei. Wir fordern die Stärkung sozialer Arbeit in den Quartieren und die Stärkung von Zivilgesellschaft durch das Land und die Kommune.
Wir leben in einer der schönsten und lebenswertesten Städte Deutschlands! Um dies zu erhalten, müssen wir hinschauen, Probleme benennen, Herausforderungen bewältigen, und zwar jeden Tag! Es gibt keine einfachen Antworten und Lösungen, sondern nur ein gemeinsames Anpacken!