Der Sächsische Schulpreis ist eine mit 4000 Euro dotierte Auszeichnung des Landes Sachsen für die besten Schulkonzepte und gelingende Ideen in Schulen. Insgesamt hatten sich imvergangenen Schuljahr 57 Schulen für sechs Preis-Kategorien beworben.
Erfolgreich aus Leipzig konnten die 78. Schule, Grundschule der Stadt Leipzig im Stadtteil Grünau und das Gustav-Hertz-Gymnasium im Stadtteil Heiterblick teilnehmen.
Auszeichnung für 78. Schule:
Das Schulprogramm dr 78. Schule lautet „Alle an Bord“ und beinhaltet eine Vielzahl an kleinen Ideen, Projekten und Umsetzungen, die den Schulalltag für alle Kinder besser und gelingender gestalten. Das Kultusministerium hat nun die 78. Schule dafür als beste sächsische Grundschule des Jahres ausgezeichnet. Die gute Arbeit der Schule ebenso wie die jetzt erfolge Auszeichnung zeigen auch, dass chancengerechte und gelingende Bildung überall möglich ist. Im Stadtteil Grünau weisen knapp 57 Prozent der Schulanfängerinnen und Schulanfänger Sprachauffälligkeiten auf. Der Anteil gymnasialer Empfehlungen liegt unter 35 Prozent, die Schulabbrecherquote bei rund 20 Prozent. Und trotz dieser großen Herausforderungen ist es der Schule gelungen eine Gemeinschaft zu schaffen, in der sich Kinder wohl fühlen und alle im Blick behalten werden.
Leseförderprojekte, das an vielen Schulen bewährte Start-Training-Programm der Uni Leipzig, durch das Lehramtsstudierende an die Schule kommen können, eine Ehrenamtsinitiative „Lesementor“ mit drei Mentorinnen und die Einbindung von Schülerinnen und Schüler mit Patenschaften sind gelingende Ansätze um alle Kinder ein Stück voran zu bringen.
Innerhalb einer Altersklasse hat sich an der Grünauer Schule das Lesen in Tandems bewährt. Eine gute Leserin oder ein guter Leser liest mit einem Klassenfreund, dem das Lesen schwerer fällt, gleichzeitig laut denselben Text vor und üben synchron. Was mit einem Leseclub der Stiftung Lesen begann, hat sich zu einer beachtlichen Schulbibliothek gemausert. Sie ist sogar ganz offiziell an die Leipziger Stadtbibliothek angegliedert und hat einen eigenen Online-Katalog. Viertklässler übernehmen die Aufgabe, die Internetseite der Bibliothek zu gestalten. DaZ-Kinder werden in der 78. Schule in Regelklassen integriert und nicht wie oftmals üblich in separaten Klassen
unterrichtet. Aus der Not von zu wenig DaZ-Lehrerinnen und -Lehrern geboren, hat sich gezeigt, dass die Kinder so besser mitgezogen werden.
All dies zeigt, dass ein gutes Schulkonzept, ergänzende Angebote mit engagierten Menschen, kluge Ideen und Engagement vor Ort Schule lernenswert gestalten und verbessern kann. Es zeigt aber auch, dass die oftmals in Sonntagsreden von den politisch verantwortlichen verkündeten Maßnahmen und Verbesserungen … multiprofessionelle Teams, Unterstützungssysteme, Personal … endlich flächendeckend kommen und hier die Prioritäten gesetzt werden müssen. Schulen brauchen Unterstützung bei Transformationen, ausreichend materielle und personelle Ressourcen, um Ihre tollen Ideen und Konzepte zu realisieren. Schulbibliotheken sind kein schöner Zusatz sondern ein notweindiges pädagogisches Element, welches in jede Schule gehört.
Von Schulen wie der 78. Schule können und müssen wir viel lernen! Diese Best-Practice Beispiele sollten, wenn möglich, übertragen werden, damit wir gelingende Schule als Standard für alle bekommen.
Auszeichnung für Gustav-Herz-Gymnasium:
Die Schule erhielt einen von drei Sonderpreisen in der Kategorie „Bildung für nachhaltigeEntwicklung“ (BNE https://ker-leipzig.de/docs/ansprechpartner/bne-kompetenzzentrum/) und ein Preisgeld von 3000 Euro.
Ausgezeichnet wurde die gelungene Verbindung von naturwissenschaftlichem Profil sowie der Integration von Nachhaltigkeit in vielen Proejkten im Unterricht, die im Gustav-Herz-Gymnasium beispielhaft ghelungen ist.
Auch hier gratulieren wie ganz herzlich zum Gewinn des Sonderpreises!