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Mehr Schulsozialarbeiter: ein Zwischenstand

Im August des letzten Jahres berichteten wir über den Wegfall von mehreren Schulsozialarbeiterstellen deren Förderung über ESF auslief.  Das die Förderung nicht übernommen wurde, konnten die Eltern der betroffen Schulen nur schwer verstehen. Und daher hatten sie sich mit einer Petition an den Stadtverwaltung gewandt. Die Petition: „Oberschulen stärken: Fortsetzung ESF-Projekt „Kompetenzentwicklung“ mit Unterstützung durch 2. Schulsozialarbeiter“ (VI-P-04518) konnte Online unterstützt werden.

Jetzt liegt das Ergebnis vor:

die Ratsversammlung der Stadt Leipzig hat in der Sitzung am 18.10.2017 abschließend zu Ihrer Petition beraten und beiliegenden Beschluss gefasst:

„Ab dem Schuljahr 2017/18 erfolgt die Entscheidung für die Einrichtung neuer Schulsozialarbeiterstellen auf Grundlage einer sozialindikativen Priorisierung. Eine solche Priorisierung ist auch Bedingung für den Erhalt von Fördermitteln über die Förderrichtlinie Schulsozialarbeit des Freistaates Sachsen (Sächsisches Staatsministerium für Soziales). Oberschulen in Leipzig erhalten jeweils eine Stelle Schulsozialarbeit im Umfang von 0,8 VzÄ. Die Zuwei-sung eines höheren Stellenumfangs ist möglich, wenn ein Schulstandort einen sozialindikativen Faktor ab 1,9 aufweist. Da dies bei der Petri-Schule, der Heinrich-Pestalozzi-Schule, der Georg-Schumann-Schule, der Lene-Voigt-Schule, der Paul-Robeson-Schule und der Kurt-Biedermann-Schule nicht der Fall ist, kann dort keine zweite Schulsozialarbeiterstelle eingerichtet werden. Die bisher über die ESF-Förderrichtlinie Schulsozialarbeit finanzierten Stellen werden daher an den genannten Schulen nicht fortgeführt.

Die angewendeten sozialindikativen Faktoren sind für jeden Schulstandort unter Verwendung amtlicher Statistiken über die letzten drei Jahre gemittelt worden und werden in regelmäßigen Abständen überprüft. Somit kann – vorausgesetzt die entsprechenden Finanzmittel sind vorhanden – die Ausstattung mit Schulsozialarbeit angepasst werden, wenn sich eine Veränderung der sozialen Lage ergibt.

Weitere Angaben und Informationen sind in der Vorlage VI-DS-03629 „Steuerungskonzept für den Leistungsbereich Schulsozialarbeit“ zu finden.“

Die Aussagekraft von sozialindikativen Faktoren zweifelt der Stadtelternrat hat. Deren Kennzahlen sind zum Teil drei Jahre alt. Jedoch hat seit 2014 jedes Jahr die tatsächlichen Schülerneuzugänge in Leipzig, die Prognosen vom Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen in Kamenz übertroffen. Warum also sollte der Indikator stimmen, wenn er nicht mit den aktuellen Zahlen aus den Schulen berechnet wird?

Ein Faktor scheint zu stimmen. Eltern erleben Schulsozialarbeit als Bereicherung und Verbesserung des Schulklimas.Schule braucht Sozialarbeit Logo

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Beitrag von Petra Elias