Sprachheilschule endlich wieder unter einem Dach

Wo ist die Karl-Vogel-Straße? Ein Passant will mir den Weg weisen. Die Sprachheilschule sei in der anderen Richtung zu finden, das wisse er genau. Sein Junge ist dort zwei Jahre beschult worden, später ging er zur Uhlandschule und mit der siebten Klasse habe er es sogar in die „normale“ Oberschule geschafft. Diesen Sommer hat er mit 21 Jahren seine Lehre als Bäcker abgeschlossen, trotz LRS und Sauklaue. Der Vater platzt vor Stolz. Das darf er auch. Tolle Leistung von Eltern, Lehrern und Schülern. Förderschulen machen Sinn.

Die Käthe-Kollwitz-Schule feiert heute Eröffnung nach umfangreichster Sanierung. Mit dabei sind unter anderem Oberbürgermeister Burkhard Jung, der Sozialbürgermeister Prof. Thomas Fabian und der Bildungsagenturleiter Ralf Berger.

Von außen und innen strahlt die Schule frisch und sauber. Später verrät der Oberbürgermeister: es wurden Böden, Wände, Fenster, Lampen und noch viel mehr für über 13 Millionen Euro renoviert. Nur 4,7 Millionen Euro seien vom Land Sachsen gekommen. Da wünsche er sich mehr. 

Eine Schule, geteilt auf zwei Standorte, sei eine Katastrophe, wendet sich OB Jung an Bildungsagenturleiter Herrn Berger. Da kann ich ihm nur zustimmen.

Die wichtigste Sache auf der Welt, führt Herr Jung fort, ist, sich für die Kinder einzusetzen.

„Wie viel integrative Bildung brauchen wir, wo geht es in Inklusion über?“, fragt er weiter. Herr Jung ist überzeugt, dass es immer Kinder geben wird, die eine gezielte Förderung benötigen und dass es deshalb Orte wie dieses Förderzentrum weiter geben werde.

Was ihm Sorgen macht, sei der steigende Anteil der Kinder, die eine Förderung brauchen. Sachsen habe die höchste Quote an Kindern mit Bedarf an Sprachheilförderung bundesweit und Leipzig liegt noch drüber. Dort müsse genauer hingeschaut werden, spricht er Herrn Berger direkt an. Was er damit genau meint, bleibt offen.

Einen Kritikpunkt der Schüler habe Herr Jung gleich aufgenommen. Es würde in der Schule nicht richtig sauber gemacht. Das gibt der Oberbürgermeister an den Sozialbürgermeister Prof. Fabian weiter. 

Es gibt eine zweigeschossige Sporthalle auf dem Komplex und neben dem Schulgarten eine Außensportanlage. Herr Berger hat diesmal keinen Ball für die Sporthalle mitgebracht, wie man es sonst wohl mache. Neben dem Dank an die Schulleitung und ihrem Team habe er ein besseres Geschenk dabei. 

Ab dem 1. Januar komme der Lehrer, den die Schulleiterin dringend gesucht habe. Das sei Herr Bergers Geschenk an Schulleiterin Frau Koglin. Die Gäste in der großzügigen Aula klatschen spontan Beifall.

Frau Koglin beginnt ihre Begrüßung mit dem Slogan der Schule „Mit uns spricht es sich besser“ Die letzten Monate seien vom Kisten Ein– und Auspacken geprägt gewesen. Sie bedankt sich besonders bei Herrn Henze, dem Hausmeister der Schule. Er habe Wunder vollbracht.

Wie gut die Schüler hier lernen, davon überzeugen sie die Gäste selbst. Ihr Sprechgesang und Tanz kommt hervorragend bei den Gästen an.

Fachkabinettkombination für Biologie-, Chemie- und Physikunterricht
Fachkabinettkombination für Biologie-, Chemie- und Physikunterricht
Musikzimmer in der Sprachheilschule
Musikzimmer in der Sprachheilschule

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Endlich dürfen wir, die Vertreter des Stadtelternrates die Schule besichtigen. Wer ihren vorherigen Zustand kannte, wie der bisherigeVorsitzende des Stadtelternrats, Pier Meier, ist schwer beeindruckt. In der geräumigen Mensa wird alles frisch zubereitet. Die Küche ist offen einsehbar hinter der Essensausgabe.

Potential zur Erweiterung bestehe im Keller, berichtet mir die Elternsprecherin Ines Mäder. Der sei zumindest trocken und ausbaufähig. Das kleine Schwimmbecken habe man nicht entkernt und es darf auf künftige Sanierungen warten.

Der Traum von einer hausnahen Schwimmhalle liegt also noch in weiter Ferne. Ein Thema, das viele Grundschulen bewegt. Gut, dass der AK-Leiter GS Michael Gehrhardt mit dabei ist. So können sich die beiden Elternvertreter gleich dazu austauschen.

Beitrag von Petra Elias