Maske auf und durch?!

Pressemitteilung des Leipziger Kreiselternrates vom 14.02.2021

Nach Bekanntmachung der Öffnung der Grundschule durch den Kultusminister Christian Piwarz am Dienstag, den 09.02.21 bemühten sich die Leipziger Schulleiterinnen und Schulleiter, die Eltern zeitnah auf Basis des Schulleiterschreibens vom 09.02.21 über die neuen Hygieneregelungen zu informieren und damit den Kindern einen achtsameren Start zu ermöglichen, als es nach der Schulschließung im vergangenen Jahr der Fall war.

Der sächsische Kultusminister begründet die Schul- und Kitaöffnung auch mit den Kindern, die uns über die letzten acht Wochen womöglich verloren gegangen seien. 

Am Freitagabend jedoch, fand man auf der Seite des SMK-Blogs den Passus, die Schüler hätten ausschließlich medizinische Masken zu tragen. Binnen 24 Stunden gingen über 400 Anfragen bei uns ein, woher man so kurzfristig diese Masken für Kinder bekommen solle. 

„Am Freitagnachmittag bekannt zu geben, dass die Grundschüler am Montag nur mit medizinischen Masken Zugang zur Schule erhalten, schließt genau diese Kinder aus. Denn die Eltern haben weder Geld für derartige Masken, noch haben sie diese zu Hause auf Vorrat liegen.“ Konstanze Beyerodt, langjährige Vertreterin der Grundschulen im Kreiselternrat Leipzig.

„Wir fragen uns an dieser Stelle, wo die von uns mehrfach geforderten längeren Fahrpläne geblieben sind, die sowohl transparent als auch mit einer annehmbaren Frist an die Eltern kommuniziert werden sollten“ so Nancy Hochstein, Vorsitzende des Kreiselternrates Leipzig. „In Leipzig haben wir allein 22.000 Grundschüler. Innerhalb eines Tages alle Kinder mit medizinischen Masken auszustatten ist ein logistischer Unsinn.“ so Hochstein weiter.

Der Unmut und die Unsicherheit unter den Leipziger Eltern ist groß. Die Planungs- und  Kommunikationskompetenz nach einem Jahr Pandemie hat sich noch immer nicht verbessert, daraus resultiert, dass das Vertrauen der Leipziger Eltern in die sächsische Bildungspolitik nachhaltig gestört ist.

Unser Anspruch daher: 

  • Wir erwarten, dass seitens der Ministerien auf eine längerfristige Umsetzbarkeit der Verordnung geachtet wird.
  • Wir fordern zudem eine umgehende Ausstattung der Grundschulen mit geforderten Masken, um ein Mindestmaß an Chancengleichheit für alle Schüler zu sichern. So ist nun die Gefahr groß, dass sich aufgrund dieser Hürde besonders Eltern aus sozial benachteiligten Familien gegen die Teilnahme des eigenen Kindes am Unterricht entscheiden. 

Nach fast einem Jahr pandemiebedingter schwieriger Beschulung ist es eine Zumutung, so kurzfristig derartige Hürden und Zugangsbeschränkungen zu schaffen.