Der vorliegende SEP vom Mai 2017 erscheint gründlicher ausgearbeitet als im Vorjahr. Die Synopse ist gut strukturiert, benennt die Probleme. Jedoch die benannten Standpunkte der Verwaltung (dritte Spalte) führen in ihrer Unkonkretheit zu einer ablehnenden Haltung des Stadtelternrat Leipzig (KER Leipzig) gegenüber der Stadtverwaltung, sowie einem mangelnden Vertrauen dahingehend, dass die Verwaltung die Problemlagen der Schulen tatsächlich zeitnah angehen wird!
Eine Fortschreibung des Schulnetzplans – erst in zwei Jahren – können wir nicht zustimmen. Unter den von uns beleuchteten Problemlagen an Leipziger Schulen und im Zusammenhang der Herausforderungen mit der Umsetzung des neuen Schulgesetzes, muss eine Fortschreibung, sowie eine Bestandsaufnahme des bis dahin erfolgten Verwaltungshandelns im nächsten Jahr (2018) erfolgen.
Eine wachsende Stadt, wie Leipzig, von welcher davon ausgegangen wird, dass hier zukünftig 700 000 Menschen leben, kann unmöglich eine solch desolate Planung zulassen, denn es geht um unser höchstes Gut: Unsere Kinder!
Wir bitten an dieser Stelle die Gelder, welche dem städtischen Verwaltungsstandpunkt Nr. VI-A-01520-VSP-01 zu entnehmen sind, zügig abzurufen und sofort ihrem Zweck, der Schulhausbau-Finanzierung, zufließen zu lassen.
Das Vertrauen der Elternschaft in die Stadtverwaltung, dass diese den Schulbau beschleunigen und die Instandhaltung angehen möchte, ist nachhaltig gestört.
Der beste Schulnetzplan kann nichts erreichen, wenn die Verwaltung nicht ins „bauen“ der benötigten Schulen, nicht in die „Instandhaltung“ der bestehenden Schulen kommt.
Um einen ehrlichen, realistischen Schulentwicklungsplan zu entwickeln, der die Belange und Bedürfnisse der Schüler, sowie die Bildungs- und Chancengerechtigkeit nach den Grundrechten in der Stadt Leipzig gewährleistet fordern wir, dass die oben genannten Probleme erkannt, angegangen und im SEP mit konkreten Maßnahmen benannt werden.
Unserer Einschätzung nach unterschätzen Verwaltung und Politik nach wie vor das Ausmaß an Frustration und Ärger der betroffenen Eltern, Schüler und Lehrer. Wenn hier nicht bald auch mit unkonventionellen, unbürokratischen Methoden schnell Abhilfe geschaffen wird, wird dieses Thema langfristig in dieser prosperierenden und kinderreichen Stadt die nächsten Wahlen beeinflussen.
Beitrag von Michael Gehrhardt