An die 70 Elternvertreter aus über 50 Leipziger Schulen waren am Samstag morgen in die Aula der 16. Schule, Oberschule der Stadt Leipzig gekommen. Die Sonne scheint hell durch die ehrwürdigen Fenster. Der Tag verspricht heiß zu werden. Zum Glück können die Türen offen bleiben. Die Fenster warten noch auf ihre Erneuerung, solange müssen sie geschlossen bleiben, bittet der Schulleiter Herr Schmidt, sie könnten sonst herausfallen.
Als Gäste und Gesprächspartner waren von der Stadtverwaltung Frau Cornelia Klöter, Herr Raimund Krell und Herr Eckehard Jahnke sowie von Landesamt für Schule und Bildung Herr Jörg Heynoldt der Einladung des StadtElternRates gefolgt.
Der Kreiselternratsvorsitzende von Nord Sachsen Thomas Pfeil lies es sich nicht nehmen, als Gast die Vollversammlung zu besuchen. Das besondere an dieser war, dass der Vorsitzende des StadtSchülerRates Johannes Gosch die Gelegenheit nutzte und die Elternvertreter in seinem Grußwort direkt Ansprach. In seiner Rede plädierte er dafür, die Zusammenarbeit der Eltern- und Schülervertreter zu verbessern. Die beiden Gremien sollen ihre Arbeit miteinander abstimmen, auch um in der Schulkonferenz gemeinsam aufzutreten.
Vier Gesprächsrunden hatte der Vorstand des Stadtelternrates vorbereitet:
- Instandhaltung und Sanierung
- Lehrer, Seiteneinsteiger und Unterrichtsausfall
- Schulsozialarbeit
- Input zu neue Grundschulbezirke
Instandhaltung und Sanierung
Die Runde zur Instandhaltung und Sanierung von Schulen war am meisten nachgefragt. Einige der Elternvertreter blieben durch alle Runden sitzen. Mit Einverständnis wurde also durchgemacht: Herr Raimund Krell und Herr Eckehard Jahnke stellen sich den Fragen der Elternvertreter zum Sanierungszustand von über 90 Schulen. Es moderierte Herr Rainer Müller. Frau Ines Mäder führte das Protokoll.
Ausführlich ließen sich die Eltern erklären, warum sich Beschlüsse zum Bau der einen Schule verzögern und sich damit Baumittel auf andere Baustellen verschieben, warum Ausschreibungen so lange dauern und inwieweit Baustellen überwacht werden können.
Nach drei Stunden bleiben immer noch viele Fragen offen. Es kamen viele Anregungen zur besseren Elternmitwirkung an Schule.
Eine Anregung wurde sofort umgesetzt. LaSuB-Leiter Herr Heynoldt wurde gebeten, die Leipziger Schulleiter über die Möglichkeit der Einbindung der Elternvertreter zu den Sanierungen oder baulichen Veränderungen in Schule zu informieren. „Etliche Fragen könnten so viel schneller geklärt werden“, findet Rainer Müller.
Lehrer, Seiteneinsteiger und Unterrichtsausfall
Herr Heynoldt beantwortete zahlreiche Fragen der Elternvertreter zu Seiteneinsteiger, deren Ausbildung und wie die Klassenbildung für das neue Schuljahr sein wird.
Schon mal vorneweg: An die Oberschule wollen 2027 der Kinder und 2263 an ein Gymnasium. Die Zahl beschreibt die Schulplätze laut der neuen Verordnung zur Klassenbildung und nicht die exakte Anzahl der Kinder. Pro Schulform wechseln ca. 100 Kinder mehr als im Vorjahr an die staatlichen weiterführenden Schulen.
Schulsozialarbeit
Im nächsten Zimmer weihte uns Frau Cornelia Klöter in die Tiefen der Schulsozialarbeit ein. Zur Sprache kam auch der Indikator für die Gymnasien. Die für die anderen Schulformen möglichen Indikatoren wie soziales Umfeld der Schule, Schulabbrecher oder Schulverweigerer schlagen sich in einem Gymnasium nicht so nieder. Psychische Erkrankungen, von denen die Elternvertreter berichten, können jedoch nicht erfasst werden. Es besteht dazu keine Meldepflicht.
Herr Niko Kleinknecht bemerkte später: „Frau Klöter steckt in dem Thema zu 120 % drin.“
Input neue Grundschulbezirke
Konstanze Beyerodt und Bernd Buchwald stellten den Entwurf zu den neuen Grundschulbezirken vor. Hier sollte das Schwarmwissen der Elternvertreter genutzt werden, um den Vorschlag Stadt auf Herz und Nieren zu prüfen. Aus der Runde lag dann ein Antrag zur Abstimmung durch die Vollversammlung vor. „Wir halten die jetzige Version der Grundschulbezike für überstürzt“, sagt Frau Beyerodt, „ohne den fortgeschriebenen Schulnetzplan 2018 im Dezember abzuwarten, sei ein Beschluss dazu nicht zu empfehlen.“