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Der Übergang vom Kindergarten in die Grundschule wird in Sachsen seit Jahren als Verzahnung von Schulvorbereitungsjahr und Schuleingangsphase gestaltet. Bereits mit der gemeinsamen Vereinbarung des Sächsisches Staatsministeriums für Soziales und des Sächsischen Staatsministeriums für Kultus zur Kooperation von Kindergarten und Grundschule im Jahr 2003 begann ein abgestimmter Kooperationsprozess.
Zwischenzeitlich wurden zahlreiche Materialien entwickelt, die den Praktikern bei der Gestaltung des Schulvorbereitungsjahres und des Übergangs von der Kindertageseinrichtung in die Schule als Orientierung und Empfehlung dienen. Das Praxishandbuch »Große Übergänge für kleine Leute«, die »Leitlinien für die öffentlich verantwortete Bildung von Kindern bis zum 10. Lebensjahr« sollen hier beispielhaft benannt werden.
Die vorliegende Broschüre stellt eine Ergänzung zu den oben genannten Materialien dar. In ihrem Blickpunkt steht das Schulvorbereitungsjahr, welches sich in seiner Ausgestaltung inhaltlich und methodisch am Sächsischen Bildungsplan orientiert. Die Pädagogen in den Grund- und Förderschulen haben gemäß § 5 Abs. 1 SächsSchulG den Auftrag, die bereits in der Kindertageseinrichtung eingeleiteten Bildungsprozesse des Sächsischen Bildungsplans im Anfangsunterricht fortzusetzen. Dieses erfordert, dass die Bildungsangebote von Kindergarten, Grundschule und Hort aufeinander aufbauen. Der Lehrplan der Grundschule greift grundsätzlich die Bildungsbereiche des Sächsischen Bildungsplans auf und stellt somit einen anschlussfähigen Übergang sicher.
Eingebunden in den Kontext des Spielens und Lernens als wesentliche Handlungsfelder kindlicher Weltentdeckung soll an den Bildungsbereichen des Sächsischen Bildungsplanes und den Inhalten des Lehrplans für Grundschulen beispielhaft dargestellt werden, wie Spielen und Lernen in der Kita begonnen und in der Schule sowie im Hort fortgeführt werden kann. Der Stellenwert einer abgestimmten, aber auch frühzeitigen Förderung ergibt sich dabei nicht zuletzt aus der in den vergangenen Jahren nachweislich deutlich angestiegenen Heterogenität der Kinder. Diese Heterogenität ist Chance und Herausforderung zugleich. Um eventuell notwendige Förderbedarfe im Vorfeld zu erkennen, werden in den Kindertageseinrichtungen durch Beobachtungs- und Entwicklungsverfahren entsprechende individuelle Förderbedarfe abgeleitet. Ziel ist es nicht, dass alle Kinder das Gleiche tun, sondern dass alle Kinder die Unterstützung, Ermutigung und Herausforderung erhalten, die ihre individuelle Entwicklung anregt und fördert. Individuellen Förderbedarfen Rechnung zu tragen, ist ein Beitrag zur Chancen- und Bildungsgerechtigkeit. So können bei aller Verschiedenheit der Kinder gute Voraussetzungen für das weitere Lernen geschaffen werden.
Die Broschüre richtet sich daher insbesondere an pädagogische Fachkräfte in Kindertageseinrichtungen, in deren Verantwortung die Umsetzung des Schulvorbereitungsjahres liegt, aber auch an die an die Lehrkräfte in den Grund- und Förderschulen, welche daran anknüpfend die Bildungs- und Erziehungsprozesse aufgreifen und im Anfangsunterricht fortsetzen.
Folglich ist dieses Material auch zum gemeinsamen Fachaustauch/Dialog sowie für Fortbildungen beider Institutionen geeignet.
Quelle: #
https://publikationen.sachsen.de/bdb/artikel/32298