Die Laborschule möchte ein Ort sein, wo Kinder und Jugendliche gern leben und lernen. Sie möchte ihnen wichtige Grunderfahrungen ermöglichen, die viele von ihnen sonst nicht machen könnten. Leben und Lernen sollen, soweit dies möglich und sinnvoll ist, eng aufeinander bezogen sein. Der Unterricht folgt dem Prinzip, Lernen an und aus der Erfahrung (und nicht primär aus Belehrung) zu ermöglichen. Die Schule ist mit Lerngelegenheiten ausgestattet, die solches Erfahrungslernen begünstigen. Darüber hinaus versteht die Schule sich als In-die-Stadt-hinein-Schule, die die nähere und weitere Umgebung, die Natur, die Kommune, die Region als Lernmöglichkeiten in ihre Arbeit einbezieht.
Folgende Ziele waren mit der Gründung einer Laborschule verbunden und bestimmen bis heute ihr Programm: #
- Hier sollen angehende Lehrerinnen und Lehrer für ihren zukünftigen Beruf Praxiserfahrungen sammeln können, so wie auch Studentinnen und Studenten der Medizin teilweise am Krankenbett lernen. Als ein solches „Klinikum“ soll die Schule in die Lehrerausbildung einbezogen sein.
- Die Versuchsschule soll eine „normale“ Schülerpopulation und besondere Freiheiten haben, um neue Wege des Lehrens und Lernens zu erproben. Wie an einem Seismographen sollen hier Probleme frühzeitig wahrgenommen und bearbeitet, die entwickelten Lösungen erprobt und weitergegeben werden. Von der Laborschule sollen also Impulse zur Veränderung des gesamten Schulsystems ausgehen. Darum wurde sie mit einem pädagogisch-wissenschaftlichen Doppelauftrag ausgestattet: Die gesammelten Erfahrungen sollten systematisch erforscht und gesichert werden. Zur Wahrnehmung dieses Auftrags wurden später zwei Einrichtungen unter einem Dach vereint: die Versuchsschule Laborschule und die gleichnamige Wissenschaftliche Einrichtung in Verantwortung der Fakultät für Pädagogik.
- An dieser Schule soll gezeigt werden, was in der Pädagogik möglich ist, wenn man das Lernen „anders“ anlegt. Hier sollen Unterschiede bejaht und als Chance gesehen werden; darum sollen Kinder aller Bevölkerungsschichten und Begabungsrichtungen hier gemeinsam lernen, ohne Aussonderung, ohne Sitzenbleiben und (bis kurz vor dem Abschluss) ohne Noten. Hier soll Lernen, so weit wie möglich und sinnvoll, auf Erfahrung bezogen und mit Erfahrung verknüpft sein; hier sollen systematisches Lernen und Individualisierung miteinander in einem gestuften Bildungsgang verbunden werden.
- An dieser Schule sollen Kinder und Jugendliche von Klein auf lernen, wie man gemeinsame Angelegenheiten vernünftig miteinander regeln kann. Die Schule soll ein Lebens- und Erfahrungsraum sein, eine Gesellschaft im Kleinen, eine Polis, wo die Verhaltensweisen, die wir von mündigen Bürgerinnen und Bürgern erwarten, täglich gelebt und gelernt werden. Ein klar definiertes Gründungsziel lautete:
Nie wieder ein zweites 1933!
Link:
http://laborschule-bielefeld.de/de/home
Ansätze:
DAS LEISTUNGSVERSTÄNDNIS
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Die Laborschule ist eine Schule, in der Lernen nicht durch Zwang gefördert wird – in der Notengebung und darauf aufbauend Auslese als pädagogische Mittel weitgehend ausscheiden. Sie ist eine Schule, in der Kinder und Jugendliche zum Lernen ermutigt, nicht durch Noten belobigt oder gedemütigt werden.
https://www.laborschule-bielefeld.de/downloads/Leistungsverstaendnis_lang.pdf
Das Stufensystem #
Ein Grundkonzept der Schule ist das gemeinsame Lernen in Stufen, beginnend mit einem integrierten Vorschuljahr hin zur 10ten Klasse!
https://www.laborschule-bielefeld.de/downloads/konzepte/LS_Flyer_2017.pdf
Link:
http://laborschule-bielefeld.de/de/die-idee/die-stufen
Ergänzend ein Interview mit der ehemaligen Schulleiterin: #
https://zoe-magazin.de/2020/07/01/22-fragen-an-susanne-thurn/