Im IQB-Bildungstrend 2024… #
…wird zum dritten Mal das Erreichen der Bildungsstandards der Kultusministerkonferenz (KMK) in den Fächern Mathematik, Biologie, Chemie und Physik in der Sekundarstufe I überprüft. Damit ist es möglich, in Bezug auf das Erreichen zentraler Bildungsstandards in diesen Fächern für die Länder in der Bundesrepublik Deutschland Entwicklungstrends über einen Zeitraum von 12 Jahren zu beschreiben.
Link: https://www.iqb.hu-berlin.de/bt/BT2024/
Die Ergebnisse des IQB-Bildungstrends 2022… #
…sind im Fach Deutsch „im hohen Maß besorgniserregend“, heißt es in der am 13. Oktober veröffentlichten Studie des Instituts zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB). Spiegelbildlich seien die Ergebnisse im Fach Englisch äußerst erfreulich – und das in fast allen Ländern, wenn auch in unterschiedlicher Ausprägung und auf unterschiedlichem Niveau.
Nach 2009 und 2015 hat der IQB-Bildungstrend 2022 zum dritten Mal untersucht, inwieweit Neuntklässlerinnen und Neuntklässler die bundesweit geltenden Bildungsstandards der Kultusministerkonferenz (KMK) in den sprachlichen Fächern Deutsch, Englisch und Französisch in der Sekundarstufe I für den Ersten allgemeinen Schulabschluss (ESA, ehemals Hauptschulabschluss) und den Mittleren Schulabschluss (MSA) erreichen.
Kompetenzen im Fach Deutsch #
Im Fach Deutsch wurden die Kompetenzbereiche Lesen (zum Beispiel: Informationen aus komplexen, längeren Texten miteinander verknüpfen), Zuhören (zum Beispiel: Informationen aus Hörtexten verarbeiten und erinnern) und Orthografie (zum Beispiel: Rechtschreibung) getestet. Es werden fünf verschiedene Kompetenzstufen unterschieden: unter dem Mindeststandard, Mindeststandard, Regelstandard, Regelstandard Plus und Optimalstandard.
Im Lesen wird der Mindeststandard für den MSA bundesweit von 32,5 Prozent der Neuntklässlerinnen und Neuntklässler nicht erreicht (ESA 15,2 Prozent). Am schlechtesten schneidet dabei Bremen mit 46,8 Prozent ab, am besten steht Sachsen mit 23,1 Prozent da. Das ist eine Spannweite von rund 24 Prozentpunkten. Ebenfalls unter dem deutschen Durchschnitt liegen Berlin mit 41 Prozent, die am Mindeststandard scheitern, Nordrhein-Westfalen mit 38,5 Prozent und Hessen mit 37,1 Prozent. Den Optimalstandard im Lesen erreichen bundesweit knapp 3,9 Prozent, darunter liegen Thüringen und Bremen mit 2,0 Prozent.
Zuhören: Im Bereich Zuhören erreichen 34,4 Prozent der Schülerinnen und Schüler den MSA-Mindeststandard nicht (ESA 17,6 Prozent). Am höchsten ist der Anteil auch hier in Bremen mit 49 Prozent. In Berlin verfehlen 41,9 Prozent der Neuntklässlerinnen und Neuntklässler den Mindeststandard, in Nordrhein-Westfalen 40,7 Prozent.
Am besten schneidet Bayern mit 27,9 Prozent ab, knapp gefolgt von Sachsen mit 28,2 Prozent. Den Optimalstandard erreichen bundesweit 7,9 Prozent, darunter liegen Mecklenburg-Vorpommern mit 3,9 Prozent, Brandenburg mit 4,6 Prozent und Thüringen mit 5,3 Prozent.
Orthografie: Bundesweit verfehlen 22,3 Prozent der Schülerinnen und Schüler des 9. Jahrgangs im Bereich Orthografie den Mindeststandard für den MSA (ESA 7,9 Prozent). Auch hier ist der Anteil in Bremen mit 35,7 Prozent am höchsten, gefolgt von Nordrhein-Westfalen (29,1 Prozent) und Berlin (26,4 Prozent). Am niedrigsten ist der Anteil der Schülerinnen und Schüler, die den Mindeststandard verfehlen, in Bayern (17 Prozent), Sachsen (18,3 Prozent) und Sachsen-Anhalt (18,6 Prozent).
Den Optimalstandard erreichen bundesweit 7,2 Prozent, darunter liegen Bremen mit 4,1 Prozent und Mecklenburg-Vorpommern mit 5,2 Prozent. Die meisten Schülerinnen und Schüler, die die höchste Kompetenzstufe erreichen, gibt es in Hamburg mit 9,9 Prozent.
Kompetenzen im Fach Englisch #
Im Fach Englisch wurden die Kompetenzbereiche Leseverstehen und Hörverstehen erfasst. Auch sie sind unterteilt in die fünf Kompetenzstufen, die sich sowohl auf die Bildungsstandards der KMK für die erste Fremdsprache als auch auf den Gemeinsamen europäischen Referenzrahmen für Sprachen (GeR; Europarat, 2001) beziehen.
Leseverstehen: Den MSA-Mindeststandard im Bereich Leseverstehen in Englisch verfehlen bundesweit 24,1 Prozent der Neuntklässlerinnen und Neuntklässler (ESA 8,6 Prozent). Am höchsten ist hier der Anteil im Saarland mit 40,3 Prozent, gefolgt von Berlin mit 28,9 Prozent, Bremen mit 28,7 Prozent und Nordrhein-Westfalen mit 27,7 Prozent. Am niedrigsten ist die Quote hier in Baden-Württemberg (20,1 Prozent) und Bayern (20,4 Prozent). Den Optimalstandard in diesem Bereich erreichen bundesweit 28,7 Prozent. Vorn liegen Bayern (35,5 Prozent), Hamburg (34,7 Prozent) und Rheinland-Pfalz (33,6 Prozent), darunter Schleswig-Holstein mit 19, 6 Prozent und Mecklenburg-Vorpommern mit 20,9 Prozent.
Hörverstehen: Nur 14 Prozent verfehlen bundesweit im Bereich Hörverstehen in Englisch den MSA-Mindeststandard (ESA 1,7 Prozent). Auch hier liegt das Saarland mit 20,5 Prozent ganz hinten, gefolgt von Thüringen (19,1 Prozent) und Sachsen-Anhalt (18,6 Prozent). Am geringsten fällt der Anteil in Hamburg aus mit 8,9 Prozent. Ebenfalls gut abgeschnitten haben Baden-Württemberg mit 10,8 Prozent und Schleswig-Holstein mit 11,1 Prozent.
Den Optimalstandard erreichen hier 19,2 Prozent, darüber liegen Hamburg mit 30,8 Prozent, Bayern mit 24,9 Prozent und Schleswig-Holstein mit 24,4 Prozent, unter dem Bundesdurchschnitt liegen das Saarland mit 9,1 Prozent, Mecklenburg-Vorpommern mit 11,4 Prozent und Thüringen mit 11,7 Prozent.
Entwicklungen seit 2015 #
Bundesweit ist der Anteil der Schülerinnen und Schüler, die am Ende der neunten Klasse die Mindeststandards verfehlen, im Fach Deutsch gegenüber 2015 in allen drei Kompetenzbereichen gestiegen: Im Lesen um 9 Prozentpunkte beim MSA (ESA: 6 Prozentpunkte), im Zuhören um 16 Prozentpunkte beim MSA (ESA: 10 Prozentpunkte) und in der Orthografie um 9 Prozentpunkte beim MSA (ESA: 4 Prozentpunkte).
Für das Fach Englisch haben die positiven Tendenzen, die zwischen den Jahren 2009 und 2015 bereits verzeichnet werden konnten, noch zugenommen – sowohl bundesweit als auch in den einzelnen Ländern. Der Anteil der Schülerinnen und Schülern, die den Mindeststandard für den MSA verfehlen, hat sich sowohl im Lese- als auch im Hörverstehen jeweils um fast 3 Prozentpunkte verringert, (beim ESA stabil) der Anteil der Schülerinnen und Schüler, die den Regelstandard für den MSA erreichen oder übertreffen, hat sich sogar um 11 Prozentpunkte (Leseverstehen) und rund 10 Prozentpunkte (Hörverstehen) verbessert. Die Trends seit 2015 fallen zwischen beiden Fächern diametral unterschiedlich aus.
Quelle:
https://deutsches-schulportal.de/bildungswesen/iqb-bildungstrend-die-wichtigsten-ergebnisse/