Studie als pdf:
Quelle: https://www.leipzig.de/news/news/jugendstudie-2023-lebenszufriedenheit-der-schueler-sinkt-deutlich
Nur noch 61 Prozent der Jugendlichen sind aktuell mit ihrem Leben zufrieden oder sehr zufrieden, 2015 waren es noch 72 Prozent gewesen (2010: 71 Prozent). Dies geht aus der Studie „Jugend in Leipzig“ hervor, die das Amt für Statistik und Wahlen jetzt gemeinsam mit dem Jugendamt vorgelegt hat. Demnach ist der Rückgang mit -14 Prozentpunkten im Vergleich zur Befragung von 2015 bei den Mädchen deutlich stärker zu spüren als bei den Jungen (-7 Prozentpunkte). Gelitten haben insbesondere die Beziehungen zu Freunden (-7 Prozentpunkte) sowie die Freizeitgestaltung (-5 Prozentpunkte). Für die aktuelle Jugendstudie waren erstmals seit 2015 insgesamt 5.000 Schülerinnen und Schüler aus 212 Klassen an 64 Schulen befragt worden, gut 3.050 Datensätze konnten ausgewertet werden.
Weitere ausgewählte Erkenntnisse: #
4 von 10 Minderjährigen gaben an, in den vergangenen 30 Tagen Alkohol getrunken zu haben. Auch der weitere Suchtmittelkonsum ist auffällig: 14 Prozent der 12 bis 13-Jährigen haben schon mal geraucht. In der deutschlandweiten Vergleichsgruppe sind es 3 Prozent. Gegenüber den Studien in 2010 und 2015 nimmt der Anteil der Jugendlichen zu, die bereits Cannabis konsumiert haben, er liegt jetzt bei 30 Prozent (2015: 24 Prozent, 2010: 21 Prozent).
Die Jugendlichen geben aktuell häufiger an, in der Schule überfordert zu sein. 65 Prozent erleben dieses Gefühlt, 2015 waren es 48 Prozent gewesen. Das Problemempfinden ist hier bei den befragten Mädchen mit 79 Prozent deutlich höher als bei den Jungs mit 50 Prozent.
Das Lebensziel, später einmal selbst Kinder haben zu wollen, ist bei den Befragten enorm zurückgegangen: Nur noch 41 Prozent der Schülerinnen und Schüler erachten dies als wichtig an – ein Rückgang um 33 Prozentpunkte im Vergleich zu 2010.
Die Wahlbeteiligung zu Jugendparlament lag 2023 bei 5,8 Prozent. Im Fragebogen hatten noch 14 Prozent der Schülerinnen und Schüler angegeben, gewählt zu haben. Hierbei spielte die Schulart eine große Rolle: Gymnasiasten beteiligten sich vier Mal so häufig wie Oberschülerinnen an der Wahl.
Freizeit im „Netz“ #
Die Beschäftigung mit Social Media ist die zeitintensivste Freizeitaktivität: Fast ein Drittel der Schülerinnen und Schüler verbringt mehr als vier Stunden täglich mit Youtube, TikTok, Instagram und Co. Sport ist weiterhin beliebtes Hobby; Jugendliche treiben aktuell noch genau so viel Sport wie 2015.
Nach der Pandemie besuchen immer weniger Jugendliche Freizeittreffs: 2015 waren es noch 10 Prozent aller Befragten gewesen, aktuell sind es nur 7 Prozent. Hierbei zeigen sich große Unterschiede im Nutzungsverhalten: Insbesondere Schülerinnen und Schüler aus Förderschulen (23 Prozent), aus Grünau (20 Prozent), junge Menschen aus Patchwork-Familien (12 Prozent) sowie Jugendliche, deren Eltern nicht in Vollzeit arbeiten, gehen regelmäßig in die Clubs.
Vicki Felthaus, Bürgermeisterin und Beigeordnete für Jugend, zieht Bilanz: „Die Ergebnisse der Studie enthalten für uns wichtige Hinweise und geben entscheidende Impulse für die weitere Planung der Angebote für unsere Kinder und Jugendlichen.“
Ulrich Hörning, Bürgermeister und Beigeordneter für Allgemeine Verwaltung, schließt sich dem an und lobt die gute Zusammenarbeit der beteiligten Bereiche im Amt für Statistik und Wahlen sowie im Amt für Jugend und Familie: „Die Jugendstudie bildet eine gute Grundlage zur faktenbasierten Diskussion rund um das Aufwachsen junger Menschen in Leipzig.