Angesichts des steigenden Lehrkräftebedarfs an Schulen wird häufig auch über den Beschäftigungsumfang von Lehrerinnen und Lehrern diskutiert. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, waren im Schuljahr 2021/2022 rund 709 000 Lehrkräfte an allgemeinbildenden Schulen in Deutschland tätig – 40,6 % davon in Teilzeit. Damit lag die Teilzeitquote bei Lehrkräften auf dem höchsten Stand der vergangenen zehn Jahre. Besonders Frauen reduzieren häufig ihre Arbeitszeit: Im Schuljahr 2021/2022 war die Teilzeitquote bei Lehrerinnen (48,2 %) mehr als doppelt so hoch wie bei Lehrern (20,1 %).
Teilzeitquote bei Lehrkräften überdurchschnittlich hoch
Im Vergleich zu anderen abhängig Beschäftigten ist die Teilzeitquote bei Lehrkräften mit 40,6 % überdurchschnittlich hoch. So arbeiteten im Jahr 2021 über alle Wirtschaftsbereiche hinweg 29,9 % der abhängig Beschäftigten in Teilzeit. Ein Grund für die höhere Teilzeitquote von Lehrerinnen und Lehrern ist der vergleichsweise hohe Frauenanteil: Während Frauen im Schuljahr 2021/2022 fast drei Viertel (73,0 %) des Lehrpersonals an allgemeinbildenden Schulen ausmachten, lag der Frauenanteil bei den abhängig Beschäftigten aller Wirtschaftsbereiche im Jahr 2021 bei 48,0 %.
Mehr als die Hälfte der Lehrkräfte in Bremen und Hamburg arbeiten in Teilzeit
Im Hinblick auf den Anteil der Teilzeitkräfte unter den Lehrerinnen und Lehrern zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen den verschiedenen Bundesländern. Während in Bremen (52,4 %) und Hamburg (52,4 %) im Schuljahr 2021/2022 mehr als die Hälfte des Lehrpersonals an allgemeinbildenden Schulen einer Teilzeitbeschäftigung nachging, traf dies nur auf gut jede fünfte Lehrkraft in Thüringen (21,9 %) und Sachsen-Anhalt (20,7 %) zu. Ein Grund hierfür ist, dass Lehrerinnen in den ostdeutschen Bundesländern seltener in Teilzeit arbeiteten als in den westdeutschen Bundesländern.
Mehr als ein Drittel der Lehrerinnen und Lehrer ist 50 Jahre und älter. Wichtig zur Einschätzung des künftigen Bedarfs an neuen Lehrkräften ist die Altersstruktur innerhalb der Berufsgruppe. Gut ein Viertel (25,7 %) der Lehrkräfte im Schuljahr 2021/2022 war zwischen 50 und 59 Jahre alt, 10,9 % waren 60 Jahre und älter. Mehr als jede dritte Lehrkraft (36,6 %) war demnach 50 Jahre und älter. Demgegenüber fällt der Anteil der jüngeren Berufseinsteigerinnen und -einsteiger geringer aus: Die unter 35-Jährigen machten 21,1 % des Lehrpersonals an allgemeinbildenden Schulen aus.
Hoher Anteil an älterem Lehrpersonal in ostdeutschen Bundesländern
Auch bezüglich der Altersverteilung der Lehrkräfte unterscheiden sich die einzelnen Bundesländer. Besonders die ostdeutschen Bundesländer wiesen im Schuljahr 2021/2022 einen hohen Anteil an älteren Lehrkräften an allgemeinbildenden Schulen auf: In Sachsen-Anhalt (60,8 %), Thüringen (57,0 %), Mecklenburg-Vorpommern (55,9 %) und Sachsen (52,2 %) war jeweils mehr als die Hälfte der Lehrerinnen und Lehrer 50 Jahre und älter, in Brandenburg (49,9 %) war es knapp die Hälfte. Anteilig die meisten jüngeren Lehrkräfte im Alter von unter 35 Jahren gab es im Saarland (25,6 %), gefolgt von Nordrhein-Westfalen (23,1 %) und Bremen (22,4 %).