Lernhäuser #
Unsere Schüler lernen in verschiedenen Lernhäusern. So bilden vier Klassen – Klassenstufe 1 – 4 – ein gemeinsames Lernhaus und gestalten und erleben verschiedene Lernphasen miteinander, zum Beispiel:
- in einer gemeinsamen Werkstatt-Zeit,
- den Stunden mit der jeweiligen Patenklasse,
- im Projektunterricht,
- bei gemeinsamen Ausflügen und anderem.
Das Lernhaus gliedert die Schule für Schüler und Pädagogen in kleine, überschaubare Einheiten, in denen mehrere Jahrgangsstufen zusammengefasst werden – als „kleine Schulen“ innerhalb der großen Schulgemeinschaft. Das ermöglicht den Kindern ein Gefühl der Zugehörigkeit und Gemeinschaft innerhalb unserer großen Schule. Mit diesem Konzept wird die soziale, zeitliche und räumliche Organisation eines Schultages konsequent von den Lernbedürfnissen des Kindes aus gedacht. Zugleich sichert das Lernhauskonzept den verantwortlichen Erwachsenen eine gute Arbeitsumgebung. Es wird u.a. von folgenden Zielen bestimmt:
- Die Schülerinnen und Schüler nehmen Schule nicht nur als Lern-, sondern als Lebensort wahr.
- Arbeit und Freizeit, Spannung und Entspannung, Bewegung und Ruhe, Lernen mit dem Kopf und Lernen mit den Händen wechseln in einem organischen Rhythmus des Ganztags.
- Zeitgemäße Unterrichtsmethoden erhalten den für ihre Umsetzung notwendigen Raum
So gelingt der Schule Flächen und Plätze nutzbar zu machen, die sonst als leerer Raum im Flur oder zwischen den Räumen verloren gehen.
Patenprinzip #
Um unseren Schulanfängern in den 1. Klassen das Hineinwachsen in unsere Schule zu erleichtern, bekommt jedes Kind einen Paten aus einer höheren Klasse zur Seite gestellt. In „Patenzeiten“, die teilweise fest im Stundenplan verankert sind, teilweise flexibel von den Lehrkräften organisiert werden, arbeiten und lernen die Schüler und ihre Paten zusammen. Von dem gemeinsamen Lernen profitieren nicht nur die „Kleinen“, die sich dadurch eingebunden und unterstützt fühlen, sondern auch die „Großen“, die sich in ihrer Rolle als verantwortungsbewusste Helfer und Vorbilder erleben dürfen. Außerdem haben Studien aus der Lernforschung ergeben, dass das Gelernte deutlich besser und vielfältiger „vernetzt“ im Gedächtnis bleibt, wenn es mit eigenen Worten einem anderen erklärt wird.
Unsere Schule ist in 4 Lernhäuser gegliedert.
Diese werden durch je eine 1. bis 4. Klassenstufe gebildet. Die Lernhäuser bilden eine räumliche und organisatorische Einheit innerhalb der Schule.
Beispiele aus unseren Lernhäusern: #
Einmal im Monat findet mittwochs im Lernhaus 1 ein Forschertag statt. An diesem Tag beantworten die Kinder in jahrgangsgemischten Gruppen (Klasse 1–4) eine selbst gewählte Forscherfrage zu einem übergeordneten Thema. Mit einem nicht gleichaltrigen Partner wird eine Präsentation vorbereitet, in der die Forscherfrage beantwortet wird. Dies wird dann der gesamten Gruppe vorgestellt.
Die Klasse 3/1 unseres Lernhaus 3 versuchte sich im Rahmen des Sachunterrichts an Experimenten mit Wasser. Für die Erstklässler galt es dabei herauszufinden, welche Stoffe sich in Wasser gänzlich auflösen und welche nicht. Die Kinder waren mit Eifer dabei und hatten im Paradiesgarten bei super Wetter eine Menge Spaß an den Versuchen. Besondere Freude und Neugierde weckte es, das Wasser wieder zu klären. Hierzu hatten die kleinen Entdecker verschiedene Materialien wie Kaffeefilter, Watte oder Zewa-Papier zur freien Verfügung und konnten sich ausprobieren. Der Ausdruck auf den Gesichtern der Kinder, als das Wasser tatsächlich wieder klar in den Becher zurücklief, war unbezahlbar
Das Lernhaus 4 macht einen Ausflug ins Rosental. Für die Klasse 4/1 war es ihr erster Ausflug und die erste gemeinsame Aktion im Lernhaus. Da wir auch während des Klassenleiterunterrichts den sportlichen Bereich nicht zur kurz kommen lassen wollten, hatten wir für die Kinder ein paar verschiedene Teamspiele vorbereitet. Diese reichten von Gummihopse und Frisbee werfen, über Spiele mit dem Schwungtuch hin zu gemeinschaftlichen Spielen wie „Baum fällen“, „Hexe,Hexe“ oder das „Kotzende Känguru“. Zu Beginn stärkten sich aber alle Kinder bei einem Frühstückspicknick im Schatten eines Baumes auf der großen Wiese im Rosental. Danach versammelten wir uns alle um das Schwungtuch und unterbreiteten die Spielangebote. Nach einer Stunde liefen wir weiter zum schattigen „Elefantenspielplatz“. Nach einer etwas kürzeren Spielzeit als geplant brachen wir auf, denn ein starker Regen kündigte sich an. Kurz vor dem Ziel Scholli-Schule wurden wir dann vom Platzregen ziemlich durchnässt. Etwas mehr, was die Kinder erzählen bei den späteren „Weißt du noch’s?“ können. Wir alle haben das harmonische Beisammensein sehr genossen und freuen uns schon auf die nächste Lernhaus-Aktion.
Quelle und weiter Informationen:
https://www.geschwister-scholl-grundschule-leipzig.de/
Ähnliche Konzepte:
Alemanneschule Wutöschingen – https://ker-leipzig.de/docs/schulprojekte/schulportraet-alemannenschule-wutoeschingen/
„Input-Räume, Marktplatz, Lernatelier – an der Alemannenschule Wutöschingen gibt es kaum noch „normale“ Klassenzimmer. So soll Lernen auf vielfältigen Wegen ermöglicht werden. Wir haben uns angeschaut, wie Lernraum hier gedacht und genutzt wird.“